Kniestuhl/ Kniehocker – Ratgeber (Plus: 3 beliebtesten Modelle)

Der Kniestuhl bzw. Kniehocker wurde mit dem Ziel entwickelt, ein sehr angenehmes Sitzgefühl zu ermöglichen. Und das ist ihm gelungen. Er nimmt besonders den Druck auf den unteren Rückenbereich und sorgt dafür, dass sich der Körper ganz automatisch in einer optimalen Balance hält.

In diesem Ratgeber erfährst du alles Wissenswerte über Kniestühle. Für wen sie geeignet sind, ihre Funktionsweise, was du beachten solltest, um richtig zu sitzen sowie alle Vor- und Nachteile. Das sollte dir helfen, um aus den 3 Empfehlungen garantiert das richtige Modell für dich zu finden.

Kniestuhl/ Kniehocker – Screenshot YouTube-Video des Variable balans
Der beliebteste Kniehocker Variable balans* – Screenshot aus dem YouTube-Video von Varier Furniture

Kniestuhl und Kniehocker – 3 Empfehlungen

Bei der Auswahl des besten Kniehockers lassen sich in erster Linie insgesamt drei unterschiedliche Arten ausmachen: der Kniehocker ohne Rückenlehne, der Kniestuhl mit Rückenlehne und der Kniestuhl mit Rollen. Zu jeder Art findest du jeweils eine Empfehlung.

1. Kniehocker ohne Rückenlehne

Varier Variable balans

Der Variable balans ist der Original Kniestuhl von Varier (früher Stokke). Das erste Modell wurde schon 1979 auf der skandinavischen Möbelmesse in Kopenhagen vorgestellt. Seither erfreut sich die Stilikone großer Beliebtheit.

Der Kniehocker ohne Rückenlehne wurde nach dem oben erwähnten Balans®-Konzept sowie nach der Idee „die nächste Position ist immer die beste“ vom Designer Peter Opsvik entworfen. Und genau das ist beim Sitzen spürbar. Denn auf dem Variable balans sind zahlreiche Sitzmöglichkeiten geboten. Die typische kniende ist nur eine davon.

Mit dem Variable balans sind auch sanfte Schaukelbewegungen möglich. Denn der Stuhl steht auf geschwungenen Kufen. Außerdem ist die stabile Holzkonstruktion in sich leicht verformbar. Der Variable Kniestuhl geht also auch in einem gewissen Maße Bewegungen zur Seite mit (z. B. beim Greifen nach einem Gegenständ o. Ä.).

Damit ist ein sehr aktiv dynamisches Sitzen möglich. Vor allem auch, weil man in der typischen Sitzposition nie ganz still sitzt. Auch kleinste Balance-Bewegungen sorgen dafür, dass die Bauch- und Rückenmuskulatur auf eine ganz natürliche Art und Weise gestärkt wirkt.

Der Variable balans ist sehr einfach in der Bedienung. Es gibt keine komplizierten Einstellmöglichkeiten. Er ist leicht und lässt sich einfach bewegen und ggf. von einem in das andere Zimmer mitnehmen. Wird er nicht mehr benötigt, so lässt er sich auch super praktisch unter dem Tisch verstauen oder gar an der Tischkante aufhängen.

Meine Empfehlung | Meistgekauft

Seit 2021 ist der beliebteste Kniehocker auch in einer Version mit Rückenlehne erhältlich – der Variable Plus*. Damit ist auch ein entspanntes Zurücklehnen möglich. Hast du vor, einen vollen Arbeitstag (mehr als 2–4 Stunden) auf dem Hocker zu sitzen, dann empfehle ich die Plus-Variante mit Lehne zu kaufen.

2. Kniestuhl mit Rückenlehne

Varier Variable Thatsit balans

Der Thatsit balans ist der variable (verstellbare) Kniestuhl von Varier. Er ist eine Weiterentwicklung des Variable balans. Wenn du eine vollwertige Alternative zum Bürostuhl suchst, dann ist der Thatsit balans die definitiv richtige Wahl.

Der Kniestuhl mit Rückenlehne ist individuell an die Körpergröße anpassbar. Die gewölbte Lehne für den Rücken lässt sich sowohl in der Höhe als auch Tiefe verstellen. Außerdem sind die Schienbeinpolster höhenverstellbar.

Interessant ist die Form der Rückenlehne. Sie ist so gestaltet, dass es auch möglich ist, seitlich darauf die Ellbogen abzustützen. Das sorgt für eine Entlastung für Oberkörper, aber besonders für die Schultern und den Nackenbereich.

Ansonsten ist der Thatsit balans sehr ähnlich in der Anwendung wie der Variable balans.

Hinweis: Da der Thatsit akuell nicht lieferbar ist, habe ich dir hier den Variable Plus verlinkt. Dieser ist vom Aufbau her fast gleich. Nur die Verstellmöglichkeiten fehlen.

Bürostuhlalternative

Erwähnenswert ist, dass Varier sehr auf das Thema Nachhaltigkeit achtet.

Alle drei Kniestühle sind aus einer sehr stabilen und langlebigen Holzkonstruktion gefertigt. Die Buchenschichthölzer stammen ausschließlich aus europäischen Wäldern. Für die Veredelung der Holzoberflächen wird mit einer Eschenschicht und nicht-toxischen, wasserbasierten Lacken gearbeitet. Und zuletzt werden bei einigen Stoffen recycelte Kunststofffasern verwendet.

3. Kniestuhl mit Rollen

cinius

Der Kniestuhl mit Rollen von cinius verfolgt ein ähnliches, aber etwas anderes Prinzip. Da der Stuhl nicht auf geschwungenen Kufen, sondern auf Rollen steht, unterscheidet sich das Sitzgefühl doch wesentlich.

Ein solch aktiv dynamisches Sitzen wie bei den Varier Modellen ist beim cinius nicht möglich. Jedoch bieten die Rollen auch ihre Vorteile, die man von einem einfachen Bürostuhl gewohnt ist. Der Kniestuhl lässt sich relativ leicht vor, zurück und sogar seitlich verschieben.

Der cinius ist mit einer durchgehenden Schienbein- bzw. Kniestütze ausgestattet. Er lässt sich in drei Stufen in der Höhe verstellen. Erhältlich ist er in sechs Farbvarianten sowie mit und ohne Rückenlehne.

Aus rein ergonomischer Sicht können nur die Varier Kniestühle empfohlen werden. Denn ausschließlich jene sind mit einem optimalen Sitzwinkel ausgestattet, welcher von Arbeitsmedizinern errechnet wurde. Wenn du aber das Gefühl hast, auf dem cinius gut oder sogar besser zu sitzen, dann ist dieser definitiv eine der besten günstigen Alternativen.

Was ist ein Kniestuhl/ Kniehocker?

Ein Kniestuhl oder auch Kniehocker zeichnet sich durch zwei Dinge aus: Die leicht nach vorne geneigte Sitzfläche sowie die gepolsterte Schienbeinunterstützung. Beides führt zu einer dynamischen und insgesamt sehr gesunden Sitzhaltung.

Durch die Sitzneigung entsteht ein offener Sitz- bzw. Hüftwinkel. Der Winkel zwischen Oberkörper und Oberschenkel ist also größer als 90°.

Die Schienbeinunterstützung verhindert einerseits das Abrutschen vom Sitz und sorgt gleichzeitig dafür, dass der Hüftwinkel beibehalten wird. Wie der Name vermuten lässt, werden beim Kniestuhl bzw. Kniehocker nicht die Knie, sondern die Schienbeine gestützt. Hierdurch entsteht eine Entlastung auf die Wirbelsäule.

Der größte Vorteil dieser Art zu sitzen ist, dass der Körper automatisch seine optimale natürliche Sitzhaltung findet – eine gesunde Balance.

Balans®-Konzept von Varier

Um den Kniestuhl ein wenig besser zu verstehen, gehen wir zurück zu seinen Anfängen. 1976 wurde eine Studie von Christian Mengshoel ins Leben gerufen. Diese sollte herausfinden, wie ausgewogener und ergonomischer gesessen werden kann. In einer Zusammenarbeit mit Arbeitsmedizinern und bekannten Designern wurde dann letztendlich das Balans®-Konzept entwickelt.

Die Studie kam zu den Ergebnissen, dass eine leicht nach vorne geneigte Sitzfläche eine natürliche Sitzhaltung fördert. Unerwünschter Druck beim Sitzen verringert sich und die Beweglichkeit wird erhöht. Jedoch stieß man jetzt auf das Problem, während des Sitzens vom Stuhl zu rutschen. Deshalb ludt Mengshoel bekannte Designer ein, anhand der Ergebnisse und auf Basis des Balans-Konzepts neue Sitzmöbel zu entwerfen.

Im Jahre 1979 wurde dann erstmals der Varier Variable Balans Stuhl (früher noch Stokke Variable Balans) vorgestellt. Nach der Idee von Peter Opsvik. Der Original Varier Kniestuhl mit seinen abgerundeten Kufen und der Schienbeinpolstern zählt seither zu einem der erfolgreichsten Designer-Sitzmöbel für Büroarbeitsplätze.

Für wen eignet sich ein Kniestuhl/ Kniehocker?

Der Kniestuhl eignet sich optimal zum Lernen und für Aufgaben, die ein sehr konzentriertes Arbeiten voraussetzen. Denn beim Sitzen entsteht eine Entspannung im Rücken, der Atem wird ruhiger und die Blutzirkulation verbessert sich. Alles Eigenschaften, die zu einer erhöhten Sauerstoffzufuhr im Gehirn sorgen. Die ideale Voraussetzung für eine hohe Konzentrations- und Leistungsfähigkeit.

Aber nicht nur für anspruchsvolle Lern- und Arbeitsaufgaben ist der Kniestuhl sinnvoll. Er eignet sich auch als ergonomischer Bürostuhl. Jedoch sollte hier unbedingt berücksichtigt werden: eine vollwertige Alternative ist er nur, wenn er auch eine Rückenlehne besitzt. Bei längerem Sitzen, also bis zu 8 Stunden täglich, muss eine solche vorhanden sein. Die Rückenlehne ermöglicht neben dem aktiv dynamischem Sitzen auch ein zeitweise bequemes Zurücklehnen und Entspannen – z. B. beim Telefonieren oder bei Video-Konferenzen.

Nicht geeignet ist der Kniestuhl, wenn schon starke körperliche Beschwerden oder Beeinträchtigungen vorliegen. Vor allem natürlich, wenn diese im Bereich der unteren Beine verortet sind (Knieschmerzen, Bänderdehnung, Bänderriss, Prellung o. Ä.).

Bei einem Bandscheibenvorfall, bei Rückenschmerzen oder bei einer diagnostizierten Skoliose ist ein orthopädischer Bürostuhl die bessere Wahl. Ein solcher, bestenfalls individuell angepasster Arbeitsstuhl, kann auf die Belastungen gezielter einwirken. Kniestühle führen zwar zu einer Entlastung im Rücken und im Bereich des Gesäß‘, sie können den Rücken und die Wirbelsäule jedoch nicht kontinuierlich stützen – was hier notwendig wäre.

Vor- und Nachteile

Vorteile

Ist ein Kniestuhl sinnvoll bzw. ergonomisch? Ja, sehr sogar. Eine ausführlicher Erklärung hierzu findest du in den folgenden Vorteilen.

  • Einfache Bedienung
    Auf komplizierte Einstellmöglichkeiten wird fast ganz verzichtet. Der Kniestuhl soll intuitiv bedienbar sein. Und genau das ist möglich. Aufbauen, aufstellen und draufsitzen – die optimale, ausbalancierte Sitzhaltung stellt sich ganz automatisch ein. Sollte es doch einmal unangenehm sein, so kann die Sitzposition einfach geändert werden. Vor allem beim Kniechocker Variable balans sind zahlreiche Sitzvariationen möglich. Eine weiter Vorteil. Denn das dynamische Sitzen ist sehr gesund und verhindert einseitige Belastungen.
  • Entlastung des unteren Rückenbereichs
    Der offene Hüftwinkel – also der Winkel zwischen Oberkörper und Oberschenkel > 90° – führt zu einer sehr gesunden Körperhaltung. Durch die zusätzliche Abstützung des Körpergewichts über die Schienbeinpolster entsteht eine angenehme Entlastung des unteren Rückenbereichs. Der Druck auf die Lendenwirbel wird minimiert.
  • Stärkung der Rücken- und Bauchmuskulatur
    Die spezielle, ergonomische Sitzhaltung selbst sowie die geschwungenen Kufen ergmöglichen eine hohe Dynamik beim Sitzen. Der Oberkörper versucht ständig eine Balance zu finden (Mikrobewegungen). Außerdem animieren die Kufen den natürlichen Bewegungsdrang. Dies führt dazu, dass die Rücken- und Bauchmuskulatur angeregt und letztendlich auch gestärkt wird.
  • Steigerung der Konzentrations- und Leistungsfähigkeit
    Der gesunde Sitzwinkel und die ausbalancierte Sitzhaltung haben gesundheitlich sehr positive Auswirkungen auf den Körper. Die Atmung wird ruhiger und besser, die Blutzirkulation wird angeregt und verbessert sich und so wird zuletzte auch das Gehirn besser mit Sauerstoff versorgt. Eine der wichtigsten Voraussetzungen, um sehr konzentriert und leistungsfähig arbeiten zu können.
  • Leicht und platzsparend
    Ein Kniestuhl lässt sich super einfach bewegen und gut verstauen. Vor allem jene ohne Rückenlehne. Das leichte Gewicht macht ihn auch relativ gut transportabel. So kann er schnell mal mitgenommen werden in das Meeting im anderen Raum. Und nach dem Gebrauch wird er platzsparend unter den Tisch geschoben. Oder, wie beim Variable möglich, an der Tischkante aufgehängt.

Nachteile

  • Nicht geeignet bei bestimmten gesundheitlichen Beschwerden
    Ein gebrochenes oder nur verstauchtes Bein, eine Prellung, Knieschmerzen, Hüftprobleme oder eine Bandscheiben-OP (und ähnliche Beschwerden) – das sind alles Gründe, die entweder nur zeitlich oder generell gegen einen Kniestuhl sprechen.
  • Höhere Belastung im Knie und Schienbein
    Der Kniestuhl kann zwar zu einer Entlastung im Bereich des Gesäß‘ und Rückens führen, an einer anderen Stelle steigt jedoch die Belastung: am Knie bzw. im unteren Bein. Besonders nach längeren Sitzphasen kann hier der Druck unangenehm werden. Auch die Blutzirkulation in den Beinen verschlechtert sich. Auf Dauer können so gesundheitliche Beeinträchtigungen entstehen. Diese Kritik kommt übrigens auch von Orthopäden.
  • Eingeschränkter Bewegungsraum
    Ein Kniestuhl bzw. Kniehocker auf geschwungenen Kufen bringt ein kleines Problem mit sich: er ist nur eingeschränkt beweglich. Eine Bewegung zur Seite oder eine Drehung auf der Stelle, wie man es von einem Bürostuhl gewohnt ist, ist nicht möglich. Aber mit ein bisschen Übung gelingen auch diese – trotz der festen, aber flexiblen Holzkufen und gerade wegen des relativ leichten Gewichts des Stuhls.

Die Nachteile eines Kniestuhls müssen zwar berücksichtig werden, sie lassen sich aber auch teilweise vermeiden. So z. B. die höhere Belastung im Knie und Schienbein.

Um Druck auf die Knie zu nehmen, sollte schon beim Kauf darauf geachtet werden, dass der Kniestuhl nicht die Knie, sondern die Schienbeine stützt. Die Knie sollten also möglichst immer freiliegen. Deshalb ist es auch so sinnvoll, den Stuhl erst einmal probezustitzen.

Darüber hinaus ist aber auch die richtige Sitzhaltung wichtig. Auch wenn diese intuitiv ist (sein sollte), kann während der Nutzung eines Kniestuhls einiges falsch gemacht werden. Tipps dazu, wie du richtig sitzt, findest du im nächsten Kapitel.

Wenn bestimmte gesundheitliche Beschwerden bestehen, sind zwei Dinge ratsam. Zuerst sollte Rücksprache mit einem Arzt gehalten werden. Da hier jedoch oft das Fachwissen bzgl. ergonomischer Sitzmöbel fehlt, ist es hilfreich, zusätzlich eine Ergonomieberatung aufzusuchen. Und letztendlich ist zu empfehlen, eine der Alternativen zum Bürostuhl in Betracht zu ziehen. Vielleicht ja ein orthopädischer Bürostuhl, der individuell an die Beschwerden angepasst wird. Oder besser ein Sattelstuhl oder Aktivstuhl?

Richtig sitzen auf dem Kniestuhl

Ein Kniestuhl lädt dazu ein, intuitiv eine ergonomische Sitzhaltung einzunehmen. Das heißt jedoch nicht, das nichts falsch gemacht werden kann. Um also auch nach einem längeren Arbeitstag ohne Beschwerden das Büro oder Home-Office verlassen zu können, solltest du einige Dinge beachten.

So sitzt du richtig auf dem Kniestuhl:

  • Den richtigen Kniestuhl kaufen
    Das Wichtigste zuerst: der Kniestuhl muss zu dir passen! Dabei kann es nicht oft genug wiederholt werden, dass nicht die Knie, sondern die Schienbeine gestützt werden sollen. Die Knie sollten möglichst immer freiliegen. So kann eine übermäßige Druckbelastung verhindert werden.
    Deshalb die Empfehlung: erst testen, dann kaufen! Einige Fachhändler vor Ort, aber auch Onlineshops bieten an, ein Modell erst einmal für eine Weile zu testen, bevor es gekauft werden muss.
  • Eingewöhnungszeit zulassen
    Manche klagen nach den ersten paar Tagen über leichte Beschwerden (wie z. B. Knie- oder Rückenschmerzen) oder gar Muskelkater. Dies ist ganz normal und kann sogar als gutes Zeichen wahrgenommen werden. Sitzen auf einem Kniestuhl ist anfangs ungewohnt. Es werden ganz neue und ggf. auch mehr Muskeln als bei anderen Sitzmöbeln beansprucht. Vor allem im Bereich der Rumpf- und Rückenmuskulatur.
    Deshalb wird empfohlen, eine Eingewöhnungszeit von mindestens zwei oder mehr Wochen einzuplanen. In dieser Zeit sollte der Kniestuhl zunächst nur kürzere Zeiten genutzt werden. Diese können dann nach und nach verlängert werden. Erst nach dieser Anpassungsphase hat sich der Körper an das neue Sitzgefühl gewöhnt.
  • Wechselnde Sitzpositionen
    Hat man sich einmal daran gewöhnt, ist das Sitzgefühl wirklich angenehm. Doch zu lange sollte man auch hier nicht in einer Position verweilen. Denn beim Kniestuhl sind es vor allem die Schienbeine und Knie, die einer höheren Belastung ausgestzt sind. Deshalb ist es wichtig, diese regelmäßig zu entlasten.
    Wechselnde Sitzpositionen sind das beste Mittel. Und hier können die Original Kniestühle von Varier ihre Vorteile ausspielen. Denn diese lassen mehrere Sitzpositionen zu. Nutze diese und bring Abwechslung und Dynamik in den Sitzalltag!
  • Alternative oder Ergänzung zum Bürostuhl?
    Eine Frage, die häufig aufkommt und wichtig ist, wenn es um das richtige, ergonomische Sitzen geht. Wie gerade schon erwähnt, sollte der Kniestuhl in der Eingewöhnungsphase nur zeitweise genutzt werden. Zu Beginn sollte er also wirklich nur als Ergänzung zum Bürostuhl zum Einsatz kommen.
    Wenn der Kniestuhl eine verstellbare Rückenlehne besitzt, die die natürliche Form der Wirbelsäule nachbildet, kann er als vollwertige Alternative zum Bürostuhl gesehen werden (z. B. der Varier Thatsit Balans). Aber nur dann.
    Besonders Kniehocker ohne Rückenlehne sollten immer nur für eine maximale Sitzdauer von 2 Stunden genutzt werden. Noch besser ist es, wenn die Sitzdauer geringer ausfällt. Kürzer, aber öfter. So kannst du regelmäßig zwischen Bürostuhl und Kniehocker wechseln und, wenn möglich, öfters auch mal im Stehen arbeiten.

Tipps und häufig gestellte Fragen

  • Für welche Tischhöhe ist der Kniestuhl geeignet?
    Dies ist natürlich in erster Linie abhängig vom Modell des jeweiligen Herstellers. Am Beispiel des Varier Variable balans kann jedoch ein konkretes Maß genannt werden. Dieser ist für eine Tischhöhe zwischen 70 und 77 cm geeignet.
    Tipp: Ein ergonomischer Schreibtisch ist höhenverstellbar. Damit lässt sich die optimale Tischhöhe zur Sitzposition anpassen.
  • Mein Kniestuhl quietscht, was kann ich tun?
    Dies liegt meist daran, dass die Schrauben gelockert haben. Ein regelmäßiges Kontrollieren und Nachziehen dieser behebt das Quietschen.
  • Kann ich den Kniestuhl neu beziehen (lassen)?
    Nach einer gewissen Zeit (meist aber erst nach mehreren Jahren) ist es möglich, dass die Bezüge Abnutzungen zeigen. Dann können die Polster und Bezüge entweder bei Fachhändlern ausgetauscht werden. Oder man geht direkt zum Polsterer und lässt die Polster dort neu beziehen.
  • Ich möchte Geld sparen. Welche Möglichkeiten gibt es?
    Ein gebrauchter Kniestuhl ist erstens günstiger und zweitens nachhaltiger. Auf ebay, ebay Kleinanzeigen oder bei anderen gängigen Auktions-Marktplätzen gibt es viele günstige Angebote. Zu beachten ist jedoch, dass in den meisten Fällen keine Garantie mehr vorhanden ist.
    Die zweite Möglichkeit ist das DIY-Projekt. Einen Kniestuhl selber bauen ist möglich. Es benötigt nur etwas handwerkliches Geschick – vor allem im Bereich Holzarbeiten und Polsterarbeiten für die Sitz- und Kniekissen. Im Netz sind mehrere DIY-Anleitungen zu finden.
  • Gibt es auch einen Kniestuhl für Kinder?
    Ja! Es gibt ein paar wenige separate Kniestühle für Kinder, die übrigens besonders für das Lernen am Schreibtisch geeignet sind. Varier bietet für ihre Kniestühle und -hocker Distanzblöcke für Kinder ab ca. 8 Jahren sowie für kleine Personen an. Diese verringern den Abstand zwischen Kniepolster und Sitz.
  • Schutz für empfindliche Böden. Was kann ich tun?
    Die geschwungenen Kufen sind optimal geeignet für weiche Böden (Teppichboden). Bei harten Böden (Holzboden wie Parkett, Laminat oder Vinyl) kann es jedoch dazu kommen, dass die Holzkufen unschöne Macken hinterlassen. Um dies zu verhindern, bietet Varier ein selbstklebendes Softband an. Aber auch mit dem Schutz sind kleine Beschädigungen auf empfindlichen Böden nicht auszuschließen. Deshalb ist es ratsam die Kufen unbedingt regelmäßig abzustauben oder mit einem Lappen abzureiben. So können sich keine schädlichen Verschmutzungen oder gar Steinchen festsetzen.
  • Was ist mit dem Kniestuhl für den Garten?
    Zuletzt noch eine Ergänzung: Es gibt auch einen Kniestuhl für den Garten. Jedoch hat dieser nur im Entferntesten etwas mit jenem fürs Büro zu tun. Da die Gartenarbeit aber häufig kniend verrichtet wird, ist der Kniehocker eine sehr sinnvolle Arbeitshilfe.
    Der Hocker ist meist so gestaltet, dass er entweder als weiche Unterlage beim Knien dient. Oder, in umgedrehter Position, als Sitzhocker verwendet wird. Um aus dem Knien wieder besser aufstehen zu können, sind auch oft seitlich praktische Haltegriffe angebracht.
Stefan Reinsprecht – Portrait des Autors

Über den Autor

Stefan ist Gründer des Blogs, Ergonomie-Experte mit 10+ Jahren Erfahrung und verbringt seine freie Zeit am liebsten in der Natur – stets in Begleitung seiner Labrador-Hündin.

Als Ingenieur hat er mehrere Jahre im Großraumbüro gearbeitet. Dort musste er schon mit jungen Jahren feststellen, wie belastend ein schlecht optimierter Schreibtischarbeitsplatz sein kann. Grund für ihn, sich zum Gesundheitsmanager weiterzubilden und auf das Thema Ergonomie zu spezialisieren.

Hier teilt er sein Wissen in zahlreichen Fachartikeln, Ratgebern und Testberichten. Sein Ziel: Dir zu helfen, deinen Arbeitsplatz selbstständig an die eigenen Bedürfnisse anzupassen – ob im Büro oder Homeoffice.

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