
Der höhenverstellbare, ergonomische Schreibtisch FlexiSpot E9 ist das neueste Vorzeigemodell des Unternehmens. Einer, bei dem zwei Zahlen direkt ins Auge springen. Zum einen die hohe Belastbarkeit von bis zu 180 kg, zum anderen die 20-jährige Garantie auf das Tischgestell.
Ich habe den E9 getestet und wollte wissen, ob ein Unterschied des Sitz-Stehschreibtischs zu anderen erkennbar ist. Wie schneidet er bei der täglichen Arbeit im Homeoffice ab? Wo liegen seine Stärken, wo finde ich ggf. aber auch ein paar Schwächen? Hier verrate ich es dir, wie immer ehrlich und kritisch.
Inhalt
Kurz und knapp – Alles Wichtige zum FlexiSpot E9
Vorteile
- 20 Jahre Garantie auf das höhenverstellbare Tischgestell E9
- Belastbar bis 180 kg
- Höchste Stabilität in der Sitzposition
- Sehr gute Stabilität in der Stehposition
- Präzise elektrische Höhenverstellung per Touch-Bedienung – stufenlos auf den Millimeter bzw. Zentimeter genau (aktuelle Höhe wird im LED-Display angezeigt)
- Sehr leise, laufruhige und ruckelfreie Höhenverstellung
- Memory-Funktion – 4 Tischhöhen können eingespeichert werden
- Sicherheitsfunktionen wie Anti-Kollisionsschutz, Kindersicherung
- Magnetische Kabelabdeckung aus Stoff besser als typische Blechabdeckung
- USB-Ladeanschluss seitlich am Bedienelement (Quick Charge 2.0)
- Detaillierte, gut verständliche Montageanleitung (DIN A4)
Nachteile
- Kein USB-C-Ladeanschluss (seit Ende 2024 Standard für Ladekabel von Smartphones)
- Leichtes Wackeln in der Stehposition ist wahrnehmbar – dies ist jedoch bei allen höhenverstellbaren Schreibtischen dieser Art (T-Beine) der Fall, der FlexiSpot E9 sticht hier sehr positiv aus der Masse heraus
Folgendes stellt für mich nicht unbedingt einen Nachteil dar. Ich möchte es dennoch erwähnen.
Für die Montage der Tischplatte müssen 2 Löcher vorgebohrt werden. Hierfür benötigst du eine Bohrmaschine. Das Vorbohren ist wichtig, um Beschädigungen (bspw. in Form von Ausrissen) in der Tischplatte zu vermeiden. Solltest du keine Bohrmaschine besitzen, leih dir doch einfach bei Freunden oder Bekannten eine aus. Irgendjemand hat immer eine.
Fazit
Zunächst einmal ist der FlexiSpot E9* ein höhenverstellbarer Schreibtisch wie viele andere auch. Deshalb möchte ich im Fazit versuchen, die spürbaren oder meiner Meinung nach erwähnenswerten Unterschiede herauszustellen.
Und hier möchte ich direkt die hohe Belastbarkeit nennen. Sind wir ehrlich, 180 kg werden die wenigsten von uns benötigen. Mit gewöhnlichen Geräten wie Desktop-PC oder Laptop, Monitor (auch mehrere samt Monitorarme), Tastatur, Maus, usw. wird niemand an die obere Grenze der maximalen Belastbarkeit kommen. Und dennoch ist die hohe Traglagst spürbar. Zum einen an der sehr leisen und laufruhigen Höhenverstellung. Diese funktioniert wunderbar, ganz einfach per Touch-Bedienung. Zum anderen an der guten Stabilität. Hier musst du aber wissen, dass ein leichtes Wackeln in der Stehposition sicht- und spürbar ist – je höher, desto stärker wird es (je nachdem, wie intensiv du arbeitest). Die Stabilität ist besser als bei vielen anderen, günstigeren Modellen. Trotzdem ist Wackeln aufgrund der Konstruktion der Tischbeine nie ganz zu verhindern (auch bei vergleichbaren Modellen mit T-Beinen nicht!).
Ich bin mir sicher, dass das sehr stabile Tischgestell samt den hochwertigen, bürstenlosen Motoren garantiert 20 Jahre oder mehr halten wird (Tests von Dritten ermitteln sogar noch eine weitaus längere Haltbarkeit).
Für mich ist der FlexiSpot E9 in seiner Kategorie aktuell einer der Schreibtische mit dem vergleichsweisen besten Preis-Leistungs-Verhältnis. Deshalb: Würde ich ihn mir selbst kaufen? Ja, definitiv!
- FlexiSpot E7 – belastbar bis 125 kg, Fokus auf Preis-Leistung
- FlexiSpot E7 Pro – belastbar bis 160 kg, mit C-Fuß für mehr Beinfreiheit
Wenn du beim Schreibtisch Wert auf Langlebigkeit und Stabilität legst, dabei aber nicht allzu viel ausgeben möchtest, dann bin ich mir sicher, dass du mit dem FlexiSpot E9 die richtige Wahl triffst.
Hat dir mein ausführlicher Testbericht bei deiner Kaufentscheidung geholfen? Falls ja, würde ich mich freuen, wenn du den E9 über einen dieser Links* kaufst. Bei einem qualifizierten Kauf erhalte ich eine kleine Provision, der Preis für dich bleibt aber derselbe.
Vielen Dank für deine Unterstützung
Stefan
Produktdaten
Gestell: | 2 T-Säulen mit mittiger Traverse |
Motor: | 2, bürstenlos |
Farbe Tischgestell: | Weiß, Grau, Schwarz |
Farbe der Tischplatte: | Bambus (Echtholz), Weiß, Ahorn, Schwarz, Grau, Ebenholzfarben, Braun, Mahagoni, Kirschbaumfarben, Blackwalnut, Dunkler Bambus (Echtholz), Grün, Graubraun, Rattanbraun, Gummibaumholz (Echtholz), Weiß – Made in EU |
Größe der Tischplatte (Breite x Tiefe): | 120–200 cm x 60–80 cm |
Memoryschalter: | 4 Speicherplätze |
USB-Ausgang: | QC 2.0/ QC 3.0 – Spannung: 5,0 V/ 9,0 V/ 12,0 V, ± 5 %, Stromstärke: 1,0 A |
Höhenverstellung: | 62,5–128,5 cm |
Geschwindigkeit der Motoren: | 35 mm/s |
Max. Traglast: | 180 kg (dynamisch) |
Garantie: | 20 Jahre |
FlexiSpot E9 – Der ausführliche Test
Montage und erster Eindruck
Wenn du den FlexiSpot E9 samt Tischplatte bestellst, werden die beiden Pakete separat geliefert. Ich habe mich für das Tischgestell in Weiß und die Tischplatte in natürlichem Bambus entschieden. Beides ist super kompakt, sehr durchdacht und vor allem sicher verpackt.
Hier direkt ein Tipp: Die Schaumstoffplatten eignen sich hervorragend als Schutz für die Montage des Schreibtisches. In der Montageanleitung wird angegeben, dass man einen Teppich unterlegen soll. Noch besser geht es meiner Meinung nach mit dem Transportschutz. Also, nicht direkt wegschmeißen!
Wie immer, vor der Montage solltest du die Einzelteile auf Vollständigkeit überprüfen. Hier kann man schon mal einen ersten Blick auf die Produktqualität werfen. Und genau dort gibt es absolut nichts zu beanstanden. Es gibt keine unschönen Fertigungsrückstände, keinen scharfen Grat und auch die Pulverbeschichtung (hier in Weiß) ist sehr gleichmäßig aufgetragen.
Die Montageanleitung in DIN A4 ist sehr verständlich aufgebaut. Alle Schritte sind bebildert, Details sind ausführlich beschrieben. Es ist auch immer erkennbar, welche Schrauben wo zu verwenden sind.
Theoretisch brauchst du kein Werkzeug für den Zusammenbau. Außer der Bohrmaschine, die ich schon oben erwähnt habe. Im Paket liegen zwei Inbusschlüssel bzw. Kreuzschlitzschlüssel bei. Da ich jedoch eigene und bessere, weil längere, Inbusschlüssel und Kreuzschlitzschraubendreher habe, habe ich diese verwendet.
Für die Montage vom Tischgestell E9 und der Tischplatte solltest du dir ungefähr 30–60 Minuten Zeit nehmen. Es geht zwar allein, aber eine zweite Person ist immer hilfreich – vor allem beim letzten Schritt, dem Umdrehen des Tisches.
Die Montage wird vollständig im umgedrehten Zustand ausgeführt, also auf dem Kopf. Beginnen tust du mit der Befestigung der Seitenstützen an den Querstreben (dort, wo nachher die Tischplatte befestigt wird). Jetzt kannst du eine oder ggf. mehrere der Schaumstoffmatten unterlegen.
Im nächsten Schritt werden beide Hubsäulen montiert. Anschließend die Füße. Nun ist das Gestell komplett und die Tischplatte deiner Wahl kann untergelegt werden. Falls du eine von FlexiSpot hast, sind die äußeren Bohrungen für die Befestigung des Gestells schon vorgebohrt. Schieb den Querrahmen soweit auseinander, bis die sie Seitenstützen mit den Bohrungen übereinstimmen. In dieser Position kannst du die beiden weiter zu Mitte liegenden Befestigungsbohrungen anzeichnen und anschließend anreißen (mit einem spitzen Werkzeug). Denn diese musst du als nächstes zuerst noch vorbohren (mit einer Bohrmaschine + Bohrer ⌀ 3 mm, wie oben erwähnt).
Sind die beiden Bohrungen hergestellt, kannst du die Tischplatte mit dem Tischgestell E9 verbinden.
Dann musst du noch das Bedienelement montieren – entweder links oder rechts, wie es eben für dich am besten ist. Danach müssen die Kabel mit der Box verbunden werden. Hier ist alles selbsterklärend. Falsches Einstecken ist nahezu unmöglich. Die sehr praktische, magnetische Kabelabdeckung hält alle Kabel an Ort und Stelle.
Jetzt hast du es fast geschafft. Du musst nur noch die vier Fußteller eindrehen (am besten vollständig eindrehen) und kannst den komplett montierten FlexiSpot E9 zum ersten Mal richtig herum auf seine Füße stellen – vor allem beim Umdrehen ist eine zweite Person hilfreich.
Wenn du noch möchtest, kannst du den Tisch mit Hilfe der höhenverstellbaren Fußteller und einer Wasserwaage (auf der Tischplatte liegend) ausrichten. Kannst du jedoch davon ausgehen, dass der Fußboden im Wasser ist, musst du dir hier eher weniger Gedanken machen.
Super, alles geschafft. Die Montage ist fast immer selbsterklärend. Das Schwierigste scheint mir die Herstellung der beiden zusätzlichen Befestigungsbohrungen zu sein. Achte dabei unbedingt darauf, nicht zu tief zu bohren (ein Fähnchen aus Kreppband um den Bohrer hilft als optischer „Tiefenanschlag“). Ansonsten bin ich mir sicher, dass der Aufbau auch Menschen mit weniger handwerklichen Fertigkeiten gelingen wird.
Ich habe den FlexiSpot E9 direkt an seinen Platz gestellt, eingesteckt und ausgetestet. Und wow, die beiden bürstenlosen Elektromotoren in den Hubsäulen haben mich direkt positiv überrascht. Die Höhenverstellung ist sehr leise, die Bewegung nach oben und unten ist absolut laufruhig und vor allem ruckelfrei. Hier punktet auch die gute elektrische Regelung, die ein langsames Anfahren und Abbremsen und eine schnelle Verfahrgeschwindigkeit ermöglicht.
Auch optisch finde ich den FlexiSpot E9 sehr gelungen. Die Teleskopauszüge der Hubsäulen und die breiten Tischfüße strahlen eine hohe Stabilität aus, wirken dennoch nicht zu überladen.
Der erste Eindruck war also schon einmal sehr überzeugend.
Ergonomie
Wie schon oben beschrieben und wie du auch auf den Bildern erkennen kannst, habe ich hier die Bambustischplatte im Einsatz. Genauer genommen eine dreischichtige Platte mit der Fläche 140×80 cm und Dicke 1,9 cm.
Die Kanten der Tischplatte sind angenehm abgerundet, die Ecken mit einem Radius versehen. Auf der Oberfläche sind die länglichen Strukturen der einzelnen Bambushölzern zu sehen (da Bambus ein Naturmaterial ist, ist jede Tischplatte ein Unikat). Mir gefällt die Optik. Es wirkt natürlich und sorgt für ein harmonisches Bild am Schreibtisch.
Die Steuerung des FlexiSpot E9 geschieht über das Touch-Bedienelement. Hier hast du ja schon bei der Montage erfahren, dass dieses entweder links oder rechts montiert werden kann (die Bohrungen dazu sind alle vorgebohrt). Seitlich rechts am Gehäuse der Steuerung befindet sich ein USB-A-Ausgang. Über diesen kann bspw. ein Smartphone geladen werden – in der Bedienungsanleitung wird hier QC 2.0 bzw. QC 3.0 angebeben (QC = Quick Charge), meine Berechnung ergibt jedoch eine max. Ladeleistung von 12 W.
Das eigentlich Interessante ist aber die Steuerung stelbst. Mittig ist eine Display mit digitaler Anzeige der aktuellen Tischhöhe. Hier siehst du auf den Millimeter genau, wo sich der Tisch aktuell befindet. Ab der Höhe von 100 cm werden nur noch Zentimeter und keine Millimeter mehr angegeben. Die Höheneinstellung bleibt aber auch im oberen Bereich sehr genau.
Verstellen lässt sich der FlexiSpot E9 ganz einfach per Touch. Das Bedienelement reagiert sehr direkt und genau. Den Finger auf den Pfeil nach oben oder unten gelegt und die Höhenverstellung springt direkt an. Rechts sind vier Tasten, über die du eine bestimmte Sitz- oder Stehhöhe programmieren bzw. speichern kannst. Entsprechend kannst du diese mit nur einem Touch anfahren – hervorragend für den schnellen Wechsel von der Sitz- in die Stehposition und wieder anders herum.
Apropos Sitz- und Stehposition, die Tischhöhe lässt sich im Bereich von 63,5 cm bis 128,5 cm stufenlos verstellen. Also ausreichend für eine Vielzahl unterschiedlich großer Menschen. Und da die elektrische Höheneinstellung sehr exakt ist, kann auch eine optimale Tischhöhe für jede Arbeitsposition eingestellt werden. Mehr dazu erfährst du hier: Schreibtisch richtig einstellen.
Die Verfahrgeschwindigkeit von 35 mm/s ist absolut ausreichend. In nur wenigen Sekunden ist die Position vom Sitzen ins Stehen erreicht. So macht dynamisches Arbeiten wirklich Spaß. Und so wird auch definitv Gebrauch von der Höhenverstellung gemacht – weil es eben so einfach geht.
Den Sinn bzw. der Vorteil der magnetischen Kabelabdekung wurde mir erst so richtig während der Arbeit am FlexiSpot E9 bewusst – auch wenn er vom Hersteller vielleicht gar nicht so gedacht war. Denn viele andere höhenverstellbare Tischgestelle sind hier meist mit einer Abdeckung aus Blech ausgestattet. Auch nicht schlecht. Denn eigentlich soll die Abdeckung genau das tun, was im Namen steckt, sie soll die Kabel abdecken und am Herunterhängen hindern. Beim Sitzen kann es jedoch passieren, dass die Knie an diese Abdeckung anstoßen – wenn du dich entsprechend bewegst oder wenn du doch einmal die Beine übereinander schlägst (was du aus ergonomischer Sicht eher nicht tun solltest).
Und nun kommt der von mir entdeckte Vorteil der magnetische Kabelabdeckung aus Stoff ins Spiel. Denn durch die Materialwahl und das kompakte Maß passiert es nämlich weniger, dass die Knie anstoßen. Und wenn sie doch einmal anstoßen, entsteht kein unangenehmes, metallenes Geräusch. Im Gegenteil, die Berührung mit den Knien ist sogar angenehm.
Das einzige, was jetzt noch fehlt, ist ein gutes Kabelmanagement am Schreibtisch. Du kannst zwar ein paar Kabel durch den magentischen Kabelkanal führen, besser eignet sich jedoch ein separater Kabelkanel, den du übrigens auch direkt im Shop mitbestellen kannst. Dieser wird entlang der hinteren Kante unter der Schreibtischplatte befestigt. Somit kannst du dort bspw. eine Mehrfachsteckdosenleiste unterbringen, über die du alle Geräte mit Energie versorgst.
Alternative
Wie du im Test schon bemerkt hast, gibt es für mich persönlich wenig bis gar nichts, was gegen den FlexiSpot E9* spricht. Das Tischgestell ist ausreichend stabil, bringt alle notwendigen Funktionen mit und macht eine sehr gute Figur bei der täglichen Schreibtischarbeit. Dennoch möchte ich dir zum Schluss noch zwei Alternativen vorstellen.
Als erstes den Ergotopia Desktopia Pro X (Test). Ein toller, elektrisch höhenverstellbarer Schreibtisch mit einem bisher einzigartigen Memory-Display. Dort lassen sich nämlich nicht nur unterschiedliche Sitz- und Stehhöhen programmieren (3 Profile à 3 Speicherplätze), es gibt auch eine smarte Funktion für das tägliche Erreichen eines gesetzten Stehziels. Dabei wirst du wahlweise per LED-Signal und/ oder sanfter Vibration ans Aufstehen und Bewegen am Arbeitsplatz erinnert. Ansonsten kann der Desktopia Pro X alles, was der E9 auch kann (es gibt keinen USB-Anschluss). Die hohe Stabilität ist vergleichbar.
Und dann wäre da noch der aus demselben Hause stammende FlexiSpot E7*. Dieser höhenverstellbare Schreibtisch besitzt eine max. Tragfähigkeit von 125 kg und du erhältst 7 Jahre Garantie. Die Höhenverstellung funktioniert ebenfalls hervorragend, leise und laufruhig. Die Stabilität ist minimal geringer. Das heißt, Wackeln ist schon bei niedrigeren Tischhöhen sicht- und spürbar – jedoch nicht unbedingt störend. Der geringere Preis ist definitiv einer der Hauptgründe, der für den E7 spricht.