Eine ergonomische Maus ist eine spezielle Mausalternative. Sie unterscheidet sich zur gewöhnlichen Computermaus vor allem in ihrer Bauform, aber auch in der Art der Bedienung. Das Ziel ist immer, Belastungen im Mausarm zu minimieren und präventiv vor Beschwerden zu schützen.
Wenn du schon unter Schmerzen in Fingern, Arm, Schulter oder gar im Nacken leidest, kann eine ergonomische Maus für Besserung sorgen. Ich stelle dir die fünf verschiedenen Bauformen vor. Du lernst, wo ihre jeweiligen Vorteile liegen und bei welchen Beschwerden sie empfohlen werden. Außerdem findest du die besten Modelle, die ich alle auch selbst getestet habe.
Inhalt
Verschiedene Bauformen – Ergonomische Mäuse
Du weißt schon, welche Art für dich in Frage kommt? Dann hier entlang: Ergonomische Mäuse im Test – wie immer, 100% echt, ehrlich und kritisch. Dort findest du die besten Modelle ihrer Kategorie. Vom Testsieger über den Preis-Leistungs-Sieger bis hin zur besten ergonomischen Gamingmaus.
1. Vertikale Maus/ Vertikalmaus
Die vertikale Maus wird mittlerweile fast als Synonym für eine ergonomische Maus verwendet. Dass dies so nicht stimmt, siehst du daran, dass sich die Eingabegeräte in vier weitere Kategorien einteilen lassen. Dennoch, die Vertikalmaus ist die meistverwendete unter allen Varianten.
Das Spezielle an der vertikalen Maus ist die Drehung des Handgelenks. Je nach Modell kann der Aufstellwinkel bis zu 90° betragen. Man spricht dabei auch vom sogenannten Handschüttelgriff bzw. Handshake-Griff. In dieser Position wird die Maushand in eine neutrale Haltung gezwungen (im positiven Sinne natürlich).
Bei der vertikalen Maus wird das Handgelenk weniger zu Seite nach außen abgewinkelt (weniger Ulnarduktion). Außerdem liegen Elle und Speiche fast parallel zueinander (weniger Pronation). Im Vergleich zur herkömmlichen, horizontalen Computermaus entstehen so weniger Spannungen im Unterarm und die Muskelaktivität im Arm insgesamt verringert sich.
Vorteile
- Geringere Muskelspannungen im Unterarm
- Entlastung des Handgelenks
- Wird von den meisten Menschen als komfortable Arbeitsweise empfunden
- Vergleichsweise kurze Eingewöhnungszeit
- Sehr viele unterschiedliche Modelle erhältlich
Nachteile
- Effizienz ggf. geringer als bei einer Standardmaus
- Die Handaußenseite kann ggf. höher belastet werden
Empfehlungen: Die besten Vertikalmäuse (*)
- Bestseller und Testsieger (je nach Handgröße): Logitech MX Vertical (17,5–19,0 cm) bzw. Logitech Lift (≤ 17,5 cm)
- Mein langjähriger Favorit: Evoluent Vertical Mouse 4 (EVM4R) bzw. die aktuellere Evoluent Vertical Mouse D
- Top Preis-Leistung: CHERRY MW 4500, Anker 2.4G Wireless Maus, CSL – TM137G
Eine sehr gute vertikale Maus ist die Logitech MX Vertical (Test). Ihr Aufstellwinkel ist mit 57° geringer als bei der Evoluent. Dennoch, einige Menschen könnten dies als angenehmer empfinden. Durch die gummierte und leicht gerillte Oberfläche entsteht ein angenehmer und sicherer Griff.
Was mir an der MX Vertical besonders gefällt ist die hohe Curser-Geschindigkeit und -Genauigkeit – Auflösung von 400–4.000 dpi. Wenn es mal sehr genau sein soll, kann per Klick in den Präzisionsmodus umgeschaltet werden. Dann wird die Mauszeigergeschwindigkeit auf ein gewünschtes Minimum heruntergefahren.
Die Logitech kann sowohl kabellos (Unifying + Bluetooth) als auch mit Kabel (USB-C) verbunden werden. Nennenswert sind auch die vier Sondertasten, die ganz individuell mit Funktionen belegt werden können. Und zuletzt auch noch die erweiterte Funktionen im Zusammenspiel mit einer Tastatur von Logitech.
Hinweis: Der Hersteller hat nachgelegt und eine neue ergonomische Maus veröffentlicht. Die Logitech Lift*. Sie ist von der Ausstattung fast gleich, eignet sich aber hervorragend für kleine bis mittelgroße Hände – die MX Vertical hingegen ist für mittelgroße bis große Hände geeignet. Außerdem ist die Logitech Lift in den Farben Schwarz, Rosa und Weiß und darüber hinaus auch in einer Variante für Linkshänder erhältlich.
Zugegeben, ich wechsle meine ergonomischen Mäuse von Zeit zu Zeit. Auch, weil ich immer mal wieder neue Modelle teste. Aber die Evoluent Vertical Mouse 4 (Test) ist noch immer eine meiner liebsten – und das seit mittlerweile ca. 10 Jahren im Einsatz.
Die anatomisch geformte Oberfläche mit der Lippe für den kleinen Finger ist besonders ergonomisch gestaltet. Dies konnte bisher keine andere vergleichbare Vertikalmaus nachbilden. Der Griff zur Maus fühlt sich sehr angenehm an. Aber nicht nur die Form, auch die Gestaltung und Positionierung der Tasten ist herausragend.
Das Besondere an der Evoluent ist, dass sie sowohl für Rechts- als auch Linkshänder, für Menschen mit großen und kleinen Händen, kabelgebunden und wireless und darüber hinaus auch in einer Version für den Mac erhältlich ist.
Hinweis: Leider ist die normale Version EVM4 nicht mehr immer auf Lager vorrätig. Deshalb empfehle ich dir folgende Alternative. Und zwar die aktuellere und weiterentwickelte Evoluent Vertical Mouse D*. Diese hat bspw. Vertiefungen in den Tasten (linke, rechte und mittlere Taste) für einen noch besseren Griff und ist mit einer verbesserten Oberfläche ausgestattet, die langlebiger sein soll.
Günstig muss nicht immer gleich schlecht bedeuten. Dennoch möchte ich dich darauf hinweisen, dass du hier nicht dieselbe Qualität wie bei den oben vorgestellten Modellen erwarten darfst. Im direkten Vergleich ist es vor allem die Ergonomie, die hier etwas leidet.
Und trotzdem ist die Anker® 2.4G Wireless Maus (Test) eine der meistverkauften ergonomischen Mäuse überhaupt (bei überwiegend zufriedenen Rückmeldungen). Sie ist geeignet für Menschen mit mittelgroßen bis größeren Händen, besitzt fünf Tasten und drei unterschiedliche Abtastraten (800–1.600 dpi).
Übrigens: Die Anker besitzt zahlreiche Konkorrenzmodelle. So bspw. die CSL – TM137G (Test). Alle Modelle eint, dass sie fast baugleich sind. Du kannst also nicht viel falsch machen. Ich würde mich aber trotzdem auf diese beiden festlegen. Sowohl die Anker als auch die CSL Vertikalmaus* sind kabelgebunden und kabellos erhältlich.
2. Trackball-Maus
Eine Trackball-Maus ist im Prinzip eine auf den Rücken gelegte Computermaus. Um den Mauszeiger zu bewegen, wird nicht das Gerät selbst, sondern die in der Oberseite eingebaute Rollkugel (engl. Trackball) bewegt. Dies geschieht entweder durch den Daumen oder einen der anderen Finger – je nach Modell.
Während der Bedienung ruht die Hand auf der Oberfläche des Gehäuses. Deshalb werden Handgelenk, Arm und Schulter vergleichsweise weniger belastet. Insbesondere der Schulter- und Nackenbereich erfährt eine merkliche Entlastung. Demgegenüber kann es jedoch zu einer erhöhten Belastung von Finger und Daumen kommen.
Trackball-Mäuse funktionieren auf jeder Oberfläche. Sie ermöglichen eine sehr genaue Positionierung des Cursors. Außerdem sind sie sowohl für Rechts- als auch Linkshänder erhältlich.
Vorteile
- Entlastung von Handgelenk, Arm und Schulterbereich
- Geringer Platzbedarf, das stationär
- Funktioniert auf jeder Oberfläche
- Hohe Genauigkeit bei der Cursorsteuerung
Nachteile
- Erhöhte Belastung des Fingers, der den Trackball bedient
- Eingewöhnungszeit und Übung für präzise Cursorsteuerung notwendig
Empfehlungen: Die besten Trackball-Mäuse
Bestimmt ist es auch Geschmacksache. Aber für mich stellt die Art der Bedienung eine der angenehmsten überhaupt dar. Am deutlichsten habe ich das bei der Logitech MX Ergo (Test) gespürt.
Die ergonomische Maus vereint die Vorteile zweier Maustypen. Zum einen natürlich die des Trackballs. Zum anderen aber auch die einer vertikalen Maus. Denn sie lässt sich bis zu einem Winkel von 20° aufstellen.
Was mir ebenfalls gefällt, ist die sehr hohe Genauigkeit. Mit Hilfe der Präzisionsmodus-Taste kann mit einem Klick zwischen dem Hochgeschwindigkeits-Modus und dem Hochpräzisions-Modus umgeschaltet werden. Die MX Ergo ist Easy-Switch- und FLOW-fähig. Dadurch lassen sich bspw. Texte vom einen zum anderen Computer kopieren.
Hinweis: Falls du eine günstigere Alternative suchst, dann empfehle ich dir die Logitech ERGO M575*. Sie ist das weiterentwickelte Modell der Logitech M570 (Test) – die ich übrigens auch sehr gemocht habe. Die drahtlose Trackball Maus ist sowohl in Schwarz als auch Weiß erhältlich.
3. Handschuh-Maus
Die Handschuh-Maus ist das Ergebnis einer Entwicklungsarbeit, die wissenschaftlich unterstützt wurde. Dabei wurde nachgewiesen (mit der Methode der Elektromyographie, EMG), dass die Spannungen in der Muskulatur im Vergleich zu anderen Computermäusen die geringste Belastung aufweist.
Die Oberfläche der Handschuh-Maus ist so gestaltet, dass die komplette Hand von der Handwurzel bis zu den Fingern unterstützt wird. Auch hier ist der Winkel vertikal etwas angehoben (um ca. 25°). Während der Anwendung wird das Maus-typische „Schweben“ verhindert – besonders auch in den Phasen der Ruhe.
Geringere Muskelspannungen (auch in den Fingern), das Verhindern von punktuellen Druckspitzen und die Bewegung aus dem Unterarm und Handgelenk heraus begünstigen eine sehr angenehme Bedienung. Deshalb ist die Handschuh-Maus auch insbesondere dafür geeignet, typische Bürokrankheiten wie das RSI-Syndrom, aber auch Karpaltunnelsyndrom präventiv zu verhindern.
Vorteile
- Handinnenfläche kann vollständig aufliegen
- Völlige Entspannung der Muskulatur in den Ruhephasen (per Elektromyographie nachgewiesen)
- Hand reibt nicht auf der Tischplatte
Nachteile
- Unpräzisere Steuerung im Vergleich zur Standardmaus
- Benötigt mehr Platz auf dem Schreibtisch
Empfehlungen: Die besten ergonomischen Handschuhmäuse
Hier fällt die Auswahl geringer aus. Denn, wenn von der Handschu-Maus die Rede ist, ist immer die patentierte HandshoeMouse von Hippus gemeint.
Die Funktionen der Maus sind ähnlich derer einer gewöhnlichen – 2 Tasten + Scrollrad. Das Tolle aber ist, dass du aus insgesamt vier unterschiedlichen Größen wählen kannst. So findest du garantiert das passende Modell für deine Handgröße – übrigens auch eine Maus für große Hände. Und natürlich gibt es auch eine Version für Linkshänder.
Hinweis: Hippus hat ein neues Modell vorgestellt, die HSM Shift*. Diese ist kabellos (Bluetooth) und kann sowohl für die linke als auch rechte Hand verwendet werden. So kannst du mehr Abwechslung in den Mausalltag bringen.
4. Zentrierte Maus
Die zentrierte Maus ist die wohl außergewöhnlichste unter den hier vorgestellten ergonomischen Mäusen. Sie wird nicht rechts bzw. links der Tastatur, sondern direkt vor dieser positioniert. Somit befinden sich alle wichtigen Arbeitsmittel in einer Flucht. Es entsteht eine sehr symmetrische Körperhaltung, wodurch erhöhte Spannungen in Händern und vor allem Armen, in der Schulter und im Nacken vermieden werden.
Zentrierte Mäuse gibt es in unterschiedlichen Ausführungen. Das Prinzip ist jedoch immer ein Ähnliches.
Bei einer Rollstangenmaus oder auch Rollermouse, wird der Mauszeiger durch Drehen und seitliches Schieben der Rollstange bewegt. Die ergonomisch günstig positionierten Tasten, das Scrollrad und die Rollstange selbst lassen sich dabei sowohl mit der rechten als auch linken Hand bedienen (Beidhandmaus).
Alle zentrierten Mäuse sind mit einer angenehmen Handgelenkauflage ausgestattet – oder sogar mit Armauflage, wie bspw. die Contour RollerMouse Red max. So werden punktuelle Druckstellen sowie das Abknicken der Handgelenke vermieden.
Ein kleines Manko: Durch die Form und Position einer Zentralmaus wie der Rollermouse ist sie leider nicht für jede ergonomische Tastatur geeignet.
Vorteile
- Entlastung in Schulter und Nacken
- Körperzentrierte Arbeitsweise
- Bedienung ist mit beiden Händen möglich
- Programmierbare Tasten und Art der Bedienung minimieren die Anzahl an Klicks und unnötiger Bewegungen
Nachteile
- Lange Eingewöhnungszeit
- Erhöhter Preis
- Nur wenige unterschiedliche Modelle erhältlich
Empfehlungen: Die besten zentrierten Mäuse
Die beliebteste unter den Rollstangenmäusen war die preisgekrönte RollerMouse Red der Firma Contour. Doch mittlerweile gibt es das Modell in zwei neuen Versionen: Die SliderMouse Pro (bedienbar per Sliderbar) sowie die RollerMouse Pro (bedienbar per Rollerbar).
Beide zentrierte Mäuse besitzen 6 programmierbare Tasten + ein großes Scrollrad. Darunter befinden sich häufig verwendete Funktionen wie z. B. Kopieren und Einfügen oder der Doppelklick. Mit Hilfe des Treibers können sogar individuelle Funktionen programmiert werden. Die Handballenauflage ist abnehmbar (magnetisch) und lässt sich leicht reinigen. Außerdem ist es sogar möglich, die vorhandene Auflage durch andere auszutauschen. Mit Hilfe der flexiblen Tastaturerhöhungen kann die Höhe und Neigung der verwendeten Tastatur eingestellt werden. So lässt sich eine insgesamt sehr angenehme Arbeitshaltung erreichen.
Hinweis: Es ist natürlich möglich, die SliderMouse als auch RollerMouse in Kombination mit einer beliebigen Tastatur zu verwenden. Der Hersteller hat jedoch eine eigene, optimal zur Maus passenden Tastatur entwickelt: das Contour Balance Keyboard*. Diese ist als QWERTZ-Layout und sowohl kabelgebunden als auch kabellos erhältlich.
5. Stiftmaus (leider nicht mehr lieferbar)
Hinweis: Ich war sehr fasziniert von der Art der Bedienung und habe die Penclic Mouse R2 gerne genutzt. Außerdem bin ich davon überzeugt, dass sie für einige Menschen als DIE ergonomische Maus schlechthin in Frage kommen könnte. Seit einiger Zeit wird die Stiftmaus jedoch als nicht mehr vorrätig angezeigt. Auch auf der Website des Herstellers ist sie nicht mehr lieferbar. Schade. Dennoch möchte ich sie hier weiterhin listen und kurz vorstellen.
Die Stiftmaus ist eine tolle Entwicklung der schwedischen Firma Penclic. Sie sieht aus und fühlt sich an wie ein Stift, ist aber eine ergnomische Maus. Unten befindet sich eine Basisstation, in der ein optischer Sensor verbaut ist. Über ein Kugelgelenk ist der eigentliche Stift verbunden. Dieser wird ähnlich wie ein Kulli oder Bleistift gehalten. Durch die typischen Schreibbewegungen kann nun der Mauszeiger bewegt werden.
Bei der Verwendung einer Stiftmaus entstehen vergleichsweise weniger statische Spannungen in Armen, Schulter und Nacken. Elle und Speiche liegen fast parallel und werden nicht überkreuzt.
Um von allen Vorteilen der Stiftmaus profitieren zu können, wird eine richtige Stifthaltung vorausgesetzt. Am effizientesten ist dabei der sogenannte 3-Punkt-Griff/ Dreipunktgriff. Mit diesem ist eine sehr gute Feinmotorik der Finger möglich, weshalb übrigens auch eine sehr hohe Genauigkeit in der Bedienung möglich wird.
Welches ist die beste ergonomische Maus?
So viele unterschiedliche Modelle, aber welche ist DIE beste ergonomische Maus? Eine Frage, die sich gar nicht so einfach und direkt beantworten lässt. Denn bei der Auswahl des richtigen Modells spielen mehrere Faktoren eine Rolle.
Der wichtigste Faktor bist du selbst. Leidest du womöglich schon unter Beschwerden? Dann mach dir bewusst, wo und wie sie sich bemerkbar machen. So kannst du gezielt nach einer Bauform suchen, die insbesondere die betroffenen Bereiche entlastet.
Ob zur Linderung von bestehenden Beschwerden oder zur Vorbeugung, ich möchte dir dennoch drei konkrete Empfehlungen geben. Drei ergonomische Mäuse, die in meinen Augen in bestimmten Situationen wirklich empfehlenswert sind:
- Einstieg:
Die vertikale Maus ist optimal als Einstiegsmodell in die Welt der Ergonomie geeignet. Natürlich, auch sie benötigt eine gewisse Eingewöhnungszeit. Nach zwei bzw. drei Wochen hat man sich aber so sehr an die neue Haltung gewöhnt, dass nur noch die wenigsten wieder auf eine gewöhnliche, horizontale Maus zurückwechseln möchten. Wie du oben schon gelesen hast, ist mein absoluter Favorit noch immer die Evoluent Vertical Mouse 4* bzw. die aktuellere Vertical Mouse D*. Deshalb kann ich sie auch heute noch ohne schlechtes Gewissen weiterempfehlen. Aber auch die anderen weiter oben vorgestellten Alternativen. Jede vertikale Maus ist besser als eine herkömmliche. Da die EVM4 jedoch nicht mehr immer erhältlich ist, möchte ich die Logitech MX Vertical* bzw. die Logitech Lift* hier ebenfalls empfehlen. - Schulterschmerzen:
Eine etwas größe Umstellung stellt die Trackball-Maus dar. Die Bedienung ist einfach anders als gewohnt. Deshalb wird nicht jeder Fan davon werden. Ich mag die Rollkugel sehr. Vor allem, da die Maus selbst nicht bewegt werden muss. Durch die Benutzung meiner aktuellen Lieblingsmaus Logitech MX Ergo* konnte ich meine Schmerzen im Schulter- und Nackenbereich minimieren.
Hier möchte ich noch eine Empfehlung geben. Falls du den Zehnerblock nicht oder nur selten benötigst, schau dir nach einer guten Kompakttastatur (schmale Tastatur ohne Nummernblock). Durch das Fehlen des Nummernblock kannst du die Maus noch zentraler zur Körpermitte positionieren. So wird die Schulter noch mehr entlastet. - Die womöglich höchste Ergonomie:
Stichwort körperzentriertes Arbeiten. Mit einer zentrierten Maus, z. B. der Contour SliderMouse Pro* kannst du alle typischen Computerarbeiten in deiner Körpermitte ausführen. Du brauchst nicht immer wieder umgreifen und es entstehen weniger schädliche Zwangshaltungen. Außerdem hast du die Möglichkeit, die Maus mal mit der linken, mal mit der rechten Hand zu bedienen.
Warum ist eine Ergonomische Maus sinnvoll?
Herkömmliche Computermäuse zwingen einen dazu, eine unnatürliche Körperhaltung der Hand und des Armes einzunehmen – siehe heirzu: Nachteile einer horizontalen Maus.
Diese Zwangshaltung kann auf Dauer zu körperlichen Beschwerden führen. Beschwerden, die nicht immer konkret benannt werden können, jedoch oft vom Finger bis in den Nacken bzw. Rücken ausstrahlen. Hierdurch wird die Lokalisierung der Ursachen erschwert – RSI-Syndrom (Repetitive Strain Injury-Syndrom).
Viele ergonomische Mäuse sind im Gegensatz zu herkömmlichen nicht horizontal, sondern vertikal aufgebaut. Das führt dazu, dass man seine Hand nicht unnötig unter Spannung setzen muss. Die natürliche Haltung der Hand wird durch die Maus unterstützt.
Bei den meisten Ausführungen ergonomischer Mäuse liegt die Hand vollflächig auf dem Arbeitsgerät auf. So hat man die Möglichkeit, die Bewegung der Maus aus dem ganzen Unterarm zu steuern. Dabei liegen Elle und Speiche nahezu parallel übereinander (bei der horizontale Maus überkreuzen sie sich), wodurch Sehnen, Muskeln und Nerven so wenig wie möglich belastet werden. Auch die so wichtige Blutversorgung ist dabei um einiges besser als bei einer horizontalen Maus.
Nachteile – herkömmliche, horizontale Maus
- Unnatürliche Haltung der Hand
- Es kommt zu hohen Spannungen in Gelenken, Sehnen und Muskeln
- Die Beschwerden bzw. Schmerzen chronifizieren sich oft – RSI-Syndrom
- Im schlimmsten Fall führen die Schmerzen zur Arbeitsunfähigkeit
Vorteile – ergonomische Maus
- Design der Ergo Maus ist an die Anatomie des Menschen angepasst
- Es gibt für unterschiedliche Beschwerden individuell designte Modelle
- Schmerzen können gezielt vermindert bzw. gebessert werden
- Prävention, damit Schmerzen erst gar nicht auftreten
- Tasten sind mit weniger Kraftaufwand zu klicken
- Zufriedenheit und Motivation nimmt zu
- Produktivität wird gesteigert
Kaufhilfe – Ergonomische Maus
Jeder Mensch ist anders. Deshalb ist es oft auch schwierig, die optimale ergonomische Maus für sich zu finden. Unternehmen empfehlen wir, einen Ergonomie Fundus anzulegen. So können die Mitarbeiter verschiedene ergonomische Produkte testen und letztendlich das beste für sie wählen.
Auf was sollte ich achten?
- Kann ich meine Beschwerden lokalisieren? Um die beste Maus zu finden, ist es wichtig zu wissen, wo die Beschwerden liegen.
- Bin ich Rechtshänder oder Linkshänder? Hierfür gibt es verschiedene Mäuse.
- Habe ich eine große, mittlere oder eher kleinere Hand? Dies wird meistens so bestimmt, indem man die Länge von der Handwurzel bis zu den Fingerspitzen misst. Hersteller bieten unterschiedliche Größen an Mäusen an.
- Mit oder ohne Kabel? Die drahtlose Variante ist flexibler und man verzichtet auf das störende Kabel auf dem Schreibtisch. Jedoch muss sie des Öfteren geladen werden.
- Benötige ich vielleicht zusätzliche, programmierbare Tasten an der Maus, um noch ergonomischer arbeiten zu können? So bspw. eine Taste für den Doppelklick – Stichwort: Shortcuts
Typische Beschwerden/ Schmerzen
Der wichtigste Schritt vor dem Kauf ist, die Beschwerden bzw. Schmerzen genau zu lokalisieren. Dementsprechend kann auch die beste ergonomische Maus ausgewählt werden. Die folgenden Tipps sollen helfen, die richtige Entscheidung zu treffen.
- Finger:
Eine Maus mit Daumenklick schont die Feinmotorik von Zeige- und Mittelfinger. Fußpedale zum Klicken schonen die aktiven Finger komplett. Autoklick-Programme können zur Unterstützung verwendet werden. - Handgelenk/ Unterarm:
Die Hand sollte vollflächig auf der Maus aufliegen können. Die Bewegung sollte vom ganzen Arm heraus geschehen. - Oberarm/ Schulter/ Nacken:
Durch die Verwendung einer schmalen Tastatur ohne Nummernblock (Kompakttastatur), kann die Hand näher am Körper geführt werden. Die Bewegung sollte aus dem Handgelenk heraus geschehen. Es ist sinnvoll, wenn die Hand auf dem Tisch aufliegt. Bei solch lokalisierten Beschwerden eignen sich auch alternative Eingabegeräte wie z.B. ein Grafik Tablet.
Beschwerden durch andere Krankheiten
Krankheiten wie RSI-Syndrom, Arthritis, Rheuma oder auch Multiple Sklerose (MS) bedeuten zum Teil große Einschnitte in der Lebensqualität der Betroffenen. Dies muss jedoch nicht immer bedeuten, dass sie arbeitsunfähig sind. Auch für solche Menschen gibt es die richtigen ergonomischen Eingabegeräte.
Auch hier müssen zuallererst die Beschwerden lokalisiert werden. Ist die Krankheit besonders schwer, so kommen nur noch wenige Modelle in Frage. Beispielsweise kann dann die RollerMouse die richtige Wahl sein. Andernfalls kann auch eine Spracherkennungssoftware als alternative Eingabelösung eingesetzt werden.
Fazit – Die Investition lohnt sich!
Ich spreche aus Erfahrung. In der Zeit als Konstrukteur hatte ich eine herkömmliche, horizontale Maus und habe oft gespürt, dass meine Hand einschläft. Seit ich selbstständig bin und von zuhause aus arbeite, habe ich mir die Evoluent Vertical Mouse 4 zugelegt und möchte sie nicht mehr missen. Anfangs benötigt man wirklich eine Weile, um sich an die neue Arbeitshaltung zu gewöhnen. Aber dann ist das Arbeiten definitiv angenehmer. Und es wird einem bewusst, was man seiner Hand vorher unnötigerweise angetan hat.
Die zusätzlichen Tasten an der Maus ermöglichen eine effizientere Arbeitsweise. Diese können nach Belieben programmiert werden. So habe ich beispielsweise eine Taste mit Copy (kopieren) und eine andere mit Paste (einfügen) belegt, da ich diese zwei Anwendungen des Öfteren benötige.
Ich kann also jedem empfehlen, in eine ergonomische Maus zu investieren. Und diejenigen Arbeitgeber, die die Kosten scheuen, sollten mal überlegen, was es kostet, wenn ein Mitarbeiter mit RSI-Syndrom (oft auch fälschlicherweise als Mausarm, manchmal sogar Tennisarm bezeichnet) ausfällt. Dieser Mitarbeiter fällt nicht nur einen Tag, sondern gleich mehrere Tage aus. Und die Ausheilung der Krankheit benötigt oft viele Wochen bis Monate.
Weiterführende Informationen
- Checkliste – Umsetzung/ Anwendung in der Praxis (Kapitel 4) | Ergonomische Anforderungen an Eingabemittel für Geräte der Informationstechnik (BGIA-Report 3/2008)
Hallo Stefan,
toller Beitrag, vielen Dank dafür!
Was hältst du von der Micropack Vertikaler Maus Trackball Kabellos. Hier werden quasi zwei Modelle vereint. Ist sowas sinnvoll?
Lieben Gruss,
Lara T.
Hallo Lara,
freut mich, dass dir der Ratgeber zu ergonomischen Mäusen gefällt.
Ich kenne die Micropack Maus noch nicht. Kann hier also nicht aus Erfahrung sprechen. Jedoch nutze ich selbst eine ähnliche Maus. Nämlich die Logitech MX Ergo. Bei der habe ich mich anfangs mal gefragt, warum der Aufstellwinkel nicht größer ist. Wenn ich die Rezensionen der Micropack lese, kann ich es mir nun erklären. Bzw. gehe ich davon aus, dass ein größerer Aufstellwinkel als die 20° zu Problemen beim Trackball führen könnten. Die Auflagerpunkte, also die Punkte, auf dem der Trackball aufliegt, könnten dann ungünstig liegen. Deshalb berichten manche davon, dass die Kugel ruckelt bzw. die Cursor-Bewegung und -Positionierung etwas schwierig ist.
Kann aber trotzdem sein, dass dir die Micropack zusagt und du sehr gut damit klarkommst. Die Idee ist im Prinzip sehr gut. Also eine Kombination aus vertikaler Maus und Trackball-Maus. Vielleicht musst du es einfach mal testen.
Liebe Grüße,
Stefan
Hallo Stefan – sehr interessanter Bericht, danke. Schade – mein Schnappdaumen (rechts) kommt leider nicht zur Sprache. Wäre eine Vertikal-Maus da allenfalls auch angesagt, ebenfalls bei Schnappfingern, gereizte Beuge-Sehne? Ich möchte eine Chronifizierung vermeiden. Ich freue mich auf dein Feedback. MfG – Peter
Hallo Peter,
zuerst einmal möchte ich darauf hinweisen, dass mir für dein Fall die medizinische Kompetenz fehlt. Sprich am besten auch noch mit einer Fachperson aus dem Bereich Arbeitsmedizin/ Orthopädie.
Die einfachste Lösung wäre natürlich, wenn du die Bedienung der Maus von der rechten auf die linke Hand umlegst. So könntest du die Beugesehne im rechten Daumen schonmal wesentlich entlasten.
Falls du aber nicht auf die linke Hand wechseln möchtest, dann könnte eine passende, ergonomische Maus mit vertikaler Aufrichtung für Besserung sorgen. Ich habe das Wort passende extra fett geschrieben. Denn du solltest unbedingt ein Modell wählen, dass es dir ermöglicht, den Daumen und am besten auch die gesamte Innenhand komplett aufzulegen. Das Mausgehäuse muss also optimal zu deiner Handform passen. So wird verhindert, dass der Daumen über dem Gehäuse schwebt und dadurch ständig unter unnötiger Spannung steht.
Wahrscheinlich musst du wirklich testen, welches Modell am besten zu dir passt. Ich will dir aber trotzdem welche empfehlen: Einmal die oben vorgestellte Logitech MX Vertical bzw. Logitech Lift (je nach Handgröße). Und falls es lieber eine günstigere ergonomische Maus sein soll, dann schau dir die CHERRY MW 4500* (gibt´s auch für Linkshänder) oder die Trust Gaming GXT 144 Rexx* an.
Ich hoffe, das hilft dir weiter.
Viele Grüße,
Stefan
Hallo.
Ich habe Daumengrundgelenks-Arthrose und Ritzarthrose in beiden Handgelenken. Was für eine Maus müsste ich denn nehmen ?
Grüße, Jochen Naumann
Hallo Jochen,
bei Arthrose ist es ratsam, gezielt den betroffenen Bereich zu entlasten. Also z. B. durch eine Druckentlastung oder Ruhigstellung des Gelenks.
Eine vertikale Maus, die deiner Handgröße entspricht, kann hier für Besserung sorgen. Höchstwahrscheinlich musst du aber testen, welches Modell am besten für dich geeignet ist.
In deinem Fall würde ich auch zu einer Maus raten, bei der die Klickkräfte gering sind. Viele günstige Modelle unterscheiden sich hier zu den meist teureren namhafter Hersteller, da sie wesentlich höhere Kräfte für einen Mausklick voraussetzen. Also teste ggf. mal die Logitech MX Vertical bzw. Logitech Lift. Interessant könnte aber auch die Contour Unimouse sein, die sich sogar im Aufstellwinkel anpassen lässt.
Viele Grüße,
Stefan