Die zentrierte Maus wird nicht neben, sondern direkt vor der Tastatur platziert. Somit liegen alle Eingabegeräte in einer Linie. Es entsteht eine gesunde, körperzentrierte Arbeitsweise.
Ich zeige dir, warum die Zentralmaus womöglich die beste ergonomische Maus überhaupt ist. Du lernst die unterschiedlichen Arten der Cursorsteuerung kennen und ich gebe dir Empfehlungen für einige Produkte.
Inhalt
Prinzip – zentrierte Maus
Zentrale Positionierung der Maus
Seit der Erfindung der Computermaus hat sie sich im Wesentlichen nur wenig verändert. Was aber bei fast allen Modellen bis heute gleichgeblieben ist, ist ihre Positionierung. Bei Rechtshändern wird die Maus rechts und bei Linkshändern links neben der Tastatur geführt.
In beiden Fällen entsteht das Problem, dass der Mausarm von der Körpermitte abgespreizt werden muss (Arm-Abduktion). Hierdurch kann insbesondere im Oberarm, in der Schulter und im Nackenbereich eine erhöhte Spannung auftreten. Am schlimmsten ist dies sogar meist durch die Verwendung einer geteilten Tastatur, da diese breiter gebaut ist.
Bei der zentral platzierten Maus kann dieser Nachteil völlig umgangen werden – lies hierzu auch die weiteren Nachteile einer horizontalen Maus. Die Bedienung findet direkt vor der Tastatur statt. Keiner der Arme muss zur Seite weggeführt werden. Alles befindet sich in einer Flucht: zentrierte Maus – Tastatur – ggf. ein Dokumentenhalter – Bildschirm.
Cursorsteuerung beidhändig möglich
Ein weiterer Vorteil der Zentralmaus ist die Art der Cursorsteuerung. Egal wie diese stattfindet, sie ist immer mit beiden Händen möglich. Also sowohl mit den Fingern der rechten als auch der linken Hand (Beidhandmaus). Du kannst also regelmäßig die die aktive Maushand wechseln.
Aber wie wird der Cursor bewegt? Hierfür gibt es zwei verschiedene Arten:
- Per Navigationsleiste
- Per Trackpad
Diese Zentralmaus wird auch als Rollstangenmaus bezeichnet. Hier ist üblicherweise eine Rollerbar (auch Rollstab oder Rollstange) verbaut. Durch das seitliche Verschieben und durch das Drehen der Rollstange kann der Mauszeiger präzise positioniert werden.
Die andere Variante ist die Sliderbar – Empfehlung: Contour SliderMouse Pro (Test). Diese kann auf voller Breite und Tiefe durch Gleit-Gesten der Finger auf der beweglichen Gummimembran bedient werden – rechts, links, diagonal, vor und zurück.
Beide, sowohl die Rollerbar als auch Sliderbar können geklickt werden. Jedoch sind beide Varianten auch mit zusätzlichen und meist programmierbaren Tasten vor der Navigationsleiste ausgestattet.
Empfehlungen (*):
- Rollerbar
- Contour RollerMouse Red (Red Plus, Red Max), Contour RollerMouse Pro, BakkerElkhuizen ErgoSlider Plus
- Sliderbar
Cursorsteuerung per Trackpad
Die andere Art der Mauszeigerbewegung geschieht über ein integriertes Trackpad-ähnliches Controlpad (Mousetrapper®) in der zentrierten Maus. Dieses ist ähnlich wie die eben erwähnte Sliderbar aufgebaut. Anstatt einer Gummimembran wird hier jedoch eine zweidimensional bewegliche Führungsmatte verwendet.
Wie bei der Sliderbar kannst du auch beim Controlpad mehrere Finger für die Steuerung des Mauszeigers verwenden. Es wird sogar empfohlen, Zeige-, Mittel- und Ringfinger gleichzeitig zu nutzen. Außerdem sind auf dem Trackpad auch Links- und Rechtsklicks sowie Scroll-Gesten möglich.
Darüber hinaus besitzt auch das Controlpad zusätzliche, programmierbare Maustasten.
Empfehlungen (*):
- Mousetrapper Advance 2.0, Mousetrapper Advance 2.0+, Mousetrapper Lite, Mousetrapper Prime, Mousetrapper Alpha
Vor- und Nachteile der zentrierten Maus
Vorteile
- Entlastung in Schulter und Nacken
Die Maushand muss nicht zur Seite weggeführt werden (keine Arm-Abduktion). Sie befindet sich zentral vor der Tastatur. So kannst du beide Arme eng am Körper führen. - Körperzentrierte Arbeitsweise
Beide Eingabegeräte, sowohl die zentrierte Maus als auch Tastatur befinden sich in einer Flucht. Durch diese körperzentrierte Arbeitsweise ist ein leichter Wechsel zwischen den Eingabegeräten möglich. Außerdem kann ein schädliches Verdrehen des Körpers ganz, oder überwiegend verhindert werden. - Bedienung mit beiden Händen möglich
Da du die Zentralmaus sowohl mit der rechten als auch linken Hand bedienen kannst, hast du die Möglichkeit, Abwechslung in die Schreibtischarbeit zu bringen. Du kannst mal die starke, mal die schwächere Maushand verwenden. So werden statische und einseitige Belastungen vermieden. - Minimierung der Anzahl an Klicks und unnötiger Bewegungen
Da alle zentrierten Mäuse auch mit programmierbaren Tasten ausgestattet sind, kannst du deine Arbeit wesentlich effizienter gestalten. Durch die Nutzung von Shortcuts, bspw. durch eine Taste für den Doppelklick kannst du die Anzahl an Klicks verringern.
Dadurch, dass alle Eingabegeräte zentral positioniert sind, müssen weniger Wege beim Wechsel zwischen Maus und Tastatur zurückgelegt werden.
All diese Faktoren wirken sich präventiv auf das RSI-Syndrom (Repetitive-Strain-Injury-Syndrom) aus.
Nachteile
- Längere Eingewöhnungszeit
Eine zentrierte Maus unterscheidet sich in ihrer Bedienung schon ganz schön von der typischen Bedienung einer Computermaus. Das heißt, du wirst eine Weile benötigen, um dich an die neue Maus zu gewöhnen. Da die Bedienung aber insgesamt recht intuitiv gestaltet ist, kann es auch sein, dass die Eingewöhnungszeit bei dir nur sehr kurz ausfällt. - Höherer Preis
Zantralmäuse gibt es nur von wenigen Anbietern. Das Angebot ist also überschaubar. Dies ist jedoch nicht der einzige Grund, weshalb der Preis etwas höher ausfällt. Zentrierte Mäuse besitzen oft auch kompliziertere Steuerungstechniken und sind meist mit mehr Tasten ausgestattet als herkömmliche Mäuse. Schaut man dann noch auf den gesundheitlichen Nutzen zentral positionierter Mäuse, ist der Preis jedoch gerechtfertigt.