Ob Bleistift, Füller, Kugelschreiber, Filz-, Faser- oder Gelstift, wir nutzen sie täglich. Wer viel damit schreibt, wird schon gemerkt haben, dass es nicht immer eine Wohltat für unsere Hände ist. Viele verkrampfen und spüren nach längerem Schreiben auch Schmerzen in den Fingern, im Handgelenk und sogar im Arm.
Ergonomische Stifte und Schreibhilfen können Schmerzen vorbeugen und sind vor allem für Vielschreiber sinnvoll.
Inhalt
Verschiedene Arten ergonomischer Stifte und Schreibhilfen
1. Griffverdickungen
Griffverdickungen gibt es in nahezu allen erdenklichen Formen. Die schlauchförmigen Schreibhilfen sind aus elastischem Kunststoff und können ganz einfach auf herkömmliche Stifte aufgesteckt werden. Sie sorgen dafür, dass man beim Schreiben weniger verkrampft und dadurch eine bessere Kontrolle bekommt.
Es gibt auch gezielt ergonomische Stifte mit speziellen Griffverdickungen. Prominente Beispiele sind der STABILO EASYball (Kugelschreiber) und der STABILO EASYergo (Bleistift). Da diese jedoch auch noch Griffmulden für die Finger besitzen, ist hierbei jedoch zu achten, dass es separate Stifte für Links- und Rechtshänder gibt.
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Ein etwas außergewöhnlicher Stift ist der Yoropen. Er ist sowohl für Rechts- als auch für Linkshänder geeignet und wirbt selbst damit, der am besten designte ergonomische Stift zu sein.
Die abgewinkelte Schreibmine in „Z-Form“ ermöglicht eine bessere Sicht auf das Geschriebene. Dadurch werden vor allem Verspannungen im Nacken vermieden, die aufgrund einer Schräghaltung des Kopfes auftreten können. Aber auch Belastungen in Fingern und im Arm werden minimiert.
Der Yoropen ist sowohl als Kugelschreiber als auch als Bleistift erhältlich.
2. Greifhilfen
Greifhilfen sind, ähnlich wie die Griffverdickungen, Schreibhilfen, die auf einen Stift aufgesteckt werden. Sie sorgen dafür, dass Hand und Finger so geführt werden, dass es zu keiner Verkrampfung beim Schreiben kommt.
Meistens sind die Greifhilfen so gestaltet (dick und rund), dass die gesamte Hand darauf aufliegt. Das Schreiben wird dabei ohne großen Kraftaufwand ermöglicht. Dies hilft vor allem Menschen, die wenig Kraft aufbringen können.
Der wood-stone-pen bzw. Holzsteinstift ist Greifhilfe und Stift in einem. Er besitzt eine flache und eine nach außen gewölbte Fläche. Die flache liegt im Handinneren, auf der gewölbten liegt der Daumen auf.
3. Ergonomische Stifte mit Ring-Schreibhilfen
Bei Ring-Schreibhilfen wird der Zeigefinger durch einen Ring oder Halbring (Raketen ähnlicher Stift im Bild) geschoben, was dem Stift mehr Stabilität gibt. Hierbei wird der Schwerpunkt sowie Stützpunkt des Stiftes von der Mitte zum Bereich unterhalb des Fingers verlagert. Dies führt dazu, dass die Fingermuskulatur nicht mehr so stark angespannt werden muss und das Schreiben mit einem geringeren Kraftaufwand vonstatten geht.
Die Hand bekommt einen besseren Halt und ermüdungsfreies Schreiben wird ermöglicht.
Beide Stifte bedürfen etwas Übung – vor allem beim Greifen. Schneller gegriffen und abgelegt ist der PenAgain. Aber auch an den RingPen gewöhnt man sich relativ schnell.
4. Druckkugelschreiber
Ein Druckkugelschreiber besitzt ein erhöhtes, aber gut ausbalanciertes Eigengewicht. Dadurch gleitet der Stift leichter und mit sehr wenig zusätzlichen Druck über das Papier. Diese ergonomische Stifte eignen sich besonders für Menschen, die aufgrund einer Krankheit weniger Kraft in ihren Muskeln besitzen. Auch Patienten, die viel zittern, können mit Druckkugelschreiber wieder wesentlich ruhiger schreiben.
Eine zusätzliche Hilfe ist die Entwicklung der Viscoglide-Technologie. Dadurch gleitet der Kugelschreiber bzw. die Mine mit einer erheblich geringeren Reibung über das Papier
Die Stiftmaus
Zugegeben, eine Stiftmaus lässt sich nicht im herkömmlichen Sinne wie ein Schreibgerät verwenden. Jedoch wird sie wie ein solches gehalten und dient als sinnvoller Mausersatz. Sie orientiert sich an unserer natürlichen Schreibhaltung und -bewegung.
Sie eignet sich für Menschen mit guten graphomotorischen Fähigkeiten. Ihren Einsatz findet sie auch oft im digitalen Zeichnen, z.B. im Grafikdesign oder CAD (Computer Aided Design).
Schreiben – eine menschliche Höchstleistung an Feinmotorik
Die Grundlagen des Schreibens sind in der Graphomotorik definiert. Sie ist Sie fasst alle Prozesse zusammen, die beim Schreiben mittels der Hand und einem Schreibgerät notwendig sind. Nach der Graphomotorik ist die komplexe Schreibbewegung eine differenzierte, rhythmische Bewegung der Hand. Sie ist somit eine menschliche Höchstleistung an Feinmotorik.
Probleme und letztendlich Schmerzen und Krämpfe beim Schreiben treten vor allem dann auf, wenn man die feinmotorische Fähigkeit entweder nie richtig gelernt hat oder mit der Zeit gewisse Grundkompetenzen verlernt hat.
Fehler beim Schreiben können sein:
- falsches und zu festes Greifen des Stifts
- zu starkes Aufdrücken auf die Schreibunterlage
- zu raues Papier oder zu harte Minen
- verkrampftes Schreiben
- falsche Körperhaltung beim Schreiben – bedingt durch Bequemlichkeit beim Sitzen (besser: dynamisches Sitzen) oder zu wenig Platz am Arbeitstisch (Tipps zum Theme: ergonomischer Schreibtisch)
Die schlimmste Folge falschen Schreibens ist der Schreibkrampf. Dies ist ein verkrampfen der Muskeln, welche am Schreiben beteiligt sind.
Das persönliche Ziel sollte eine flüssige, lesbare und ermüdungsfreie Handschrift sein. Ergonomische Stifte und Schreibhilfen sowie ein effizienter Schreibprozess sorgen hierbei für Abhilfe.