Die Erwerbsarbeit lohnt sich immer weniger in Deutschland. Viele haben nicht nur einen, sondern mehrere Jobs, um ihr Geld zu verdienen. Andere müssen zum Arbeitsamt gehen, um ihr Gehalt aufzustocken, da es nicht ausreicht, um einen normalen Lebensstandard zu halten.
Teilzeitarbeit, Leiharbeit oder befristeten Beschäftigungsformen sowie der Übergang von der Industrie- zur Dienstleistungs- und Wissensgesellschaft und die daraus resultierenden hohen psychischen Belastungen am Arbeitsplatz (Jobunsicherheit, Komplexität, Zeitdruck, usw.) lassen viele daran zweifeln, warum wir eigentlich noch arbeiten. Doch ist Arbeit gleich Erwerbsarbeit und warum arbeiten wir überhaupt?
Arbeit und Erwerbsarbeit
Arbeit wird meistens mit dem Begriff der Erwerbsarbeit gleichgesetzt. Doch hier gibt es wesentliche Unterschiede. Die Erwerbsarbeit ist diejenige Arbeit, mit der wir uns tägliches Brot verdienen – also Arbeitsleistung gegen Entgelt. Unterscheiden kann man dabei, ob die Arbeit als selbstständig bezahlte Tätigkeit angesehen wird oder als eine abhängige Beschäftigung als Arbeitnehmer.
Die Arbeit an sich sind alle anderen Tätigkeiten, die wir jeden Tag verrichten. Wir machen Frühstück, kümmern uns um die Kinder, wir machen den Haushalt, putzen, saugen Staub, spülen das Geschirr oder waschen die Wäsche, wir gehen unseren Hobbys nach, machen eine ehrenamtliche Tätigkeit oder verrichten Gartenarbeit. Wir arbeiten theoretisch also immer – außer, wenn wir natürlich nichts tun.
Beweggründe zu arbeiten – Erwerbsarbeit
Jeder Mensch hat spezielle und individuelle Beweggründe zu arbeiten. Männer teilweise andere als Frauen und jüngere andere als ältere.
Beweggründe für Männer:
- eigenes Einkommen erzielen
- Lebensgrundlage erreichen
- das Familieneinkommen sichern
- sich verwirklichen
- Anerkennung erhalten
- sich wertgeschätzt fühlen
- mal etwas anderes sehen als nur die Familie
- soziale Kontakte knüpfen
- …
Beweggründe für Frauen:
- eigenes Einkommen erzielen
- unabhängig sein
- Lebensgrundlage erreichen
- sich auch mal etwas Spezielles leisten können
- am Ball bleiben – Erlerntes nicht vergessen (Thema Familie gründen)
- mal raus kommen von zuhause
- soziale Kontakte knüpfen
- Wertschätzung
- sich verwirklichen
- …
Wie man sieht, überschneiden sich die Beweggründe mittlerweile zum größten Teil. Dies war vor einigen Jahren noch nicht der Fall. Ein immer wichtigeres Thema ist die Familie. Vielen ist Familie mehr wert als die eigene Karriere. Die Gesellschaft und die Arbeit ist im Wandel – siehe: Demografischer Wandel.
Um eine gesunde Balance zwischen Beruf und Familie zu erreichen, ist es wichtig, dass die Arbeitgeber sich bewusst werden, warum wir Arbeitnehmer arbeiten. Immer mehr Berufstätige sind gefährdet, eine psychische Erkrankung zu erleiden. Sie möchten möchten perfekt sein, beliebt und stark (5 innere Stressverstärker) und damit sind sie auf dem besten Weg in einen Burnout oder in eine Depression zu rutschen.
Der beste Weg, eine gute Balance zu finden, ist in einem Unternehmen zu arbeiten, welches viel Wert auf eine Work-Life-Balance legt und der eigenen Entscheidung, selbst etwas zur Balance beizutragen (gesunder Lebensstil).
Wer hat Erwartungen an mich?
Erwartungen hat jeder an sich selbst. Doch auch andere haben Erwartungen an mich. Wer versucht, alle zu erfüllen, wird eine gesunde Balance in seinem Leben nie finden. Man muss sich also bewusst machen, welchen Erwartungen man selbst erfüllen will und auch kann.
- Arbeitgeber
- Kolleginnen und Kollegen
- Familie (Kinder/ Partner/ Großeltern)
- Freunde
- Ich selbst
Warum arbeiten wir? Arbeit lohnt sich – Arbeit macht gesund
Auch wenn viele immer noch nicht von ihrem Job leben können, Erwerbsarbeit macht gesund. Es ist bewiesen, dass Hartz IV Empfänger eine höhere Wahrscheinlichkeit besitzen, krank zu werden. Sie haben nicht mehr das Gefühl, gebraucht zu werden und besitzen keinen geregelten Tagesablauf mehr. Sie beginnen ihr Leben und sich selbst zu vernachlässigen – dies ist oft der Anfang von einem Teufelskreis.
- Jeder besitzt Beweggründe zu arbeiten.
- Jeder hat Erwartungen an sich selbst und weiß, dass andere auch Erwartungen an einen selbst besitzen. Jeder ist für sich selbst verantwortlich.
- Doch leider besitzt nicht jeder das Glück, eine Arbeitsstelle zu besitzen, die ihm Freude macht und die ihn ausreichend entlohnt – Stichwort: Unzufriedenheit im Job.
Man sollte sich jedoch nie aufgeben!