Unzufriedenheit im Job – 11 Gründe und was du dagegen tun kannst

Laut einer Studie von Gallup (Engagement Index 2020) sind nur 17 Prozent engagiert in ihrer Arbeit und fühlen sich auch emotional mit ihrem Unternehmen verbunden. Die anderen 83 Prozent arbeiten zum Teil also nur, weil sie sich womöglich verpflichtet fühlen und ihre Lebenshaltungskosten verdienen müssen.

Unzufriedenheit im Job schadet nicht nur dem Unternehmen, auf Dauer kann sie sich in eine innere Kündigung umwandeln oder sogar gesundheitliche Beschwerden zur Folge haben. Wer täglich mit negativen Gedanken zu kämpfen hat und keine Lust mehr an der Arbeit findet, läuft Gefahr, eine depressive Verstimmung oder andere Krankheiten zu erleiden.

Unzufriedenheit im Job - Gründe erkennen und aktiv werden
Unzufriedenheit im Job – Gründe erkennen und aktiv werden

Einen Tag, an dem man schon zu Beginn am liebsten zuhause bleiben würde, an dem einem nichts gelingen will und der einen letztendlich nur frustriert, hat jeder von uns schon einmal erlebt. Wenn diese Tage jedoch zur Norm werden, sollte schnell gehandelt werden.

Die Unzufriedenheit erkennen

Die Gründe für eine Unzufriedenheit im Job sind zahlreich und können für jeden von anderer Bedeutung sein. Jeder Mensch legt seine Prioritäten woanders. Jedoch gibt es einige Grundbedürfnisse wie Wertschätzung und Anerkennung, ohne die keiner lange glücklich leben und arbeiten kann.

1. Der/ Die Vorgesetzte

Vorgesetzte, die meistens schlecht gelaunt durch den Betrieb laufen und einen sehr autoritären Führungsstil vertreten, lösen bei der Belegschaft auf Dauer sehr viel Unzufriedenheit aus. Sie verteilen wenig Lob und geben auch nur selten Feedback zur geleisteten Arbeit. Auch solche Chefs, bei denen Mitdenken unerwünscht ist und nur deren Meinung zählt, fördern die Unzufriedenheit der Mitarbeiter. (Vorgesetzte sind maßgebend für die Zufriedenheit!)

2. Hohes Arbeitspensum und zu viel Druck

Die Arbeit wird immer komplexer und das Pensum erhöht sich ständig. Wir driften von einer Produktionsgesellschaft in eine Dienstleistungs- bzw. Wissensgesellschaft. Es wird immer mehr Leistung, Effizienz und Produktivität in kürzerer Zeit verlangt. Wer mit diesem Druck nicht zurecht kommt, ist schnell überfordert.

Viele Mitarbeiter sind oft auch einfach nur deswegen überfordert, da für sie die vielen Teilaufgaben alle gleich wichtig erscheinen. Es fehlt die Vergabe von Prioritäten für die Aufgaben.

3. Fehlende Anerkennung und Wertschätzung

Anerkennung und Wertschätzung sind welche der wichtigsten Bedürfnisse eines Menschen. Wem dies auf Dauer fehlt, kann nicht nur unzufrieden, sondern sogar depressiv werden.

4. Sinnlosigkeit

Warum verrichte ich diese Arbeit? Diese Frage hat eine sehr große Bedeutung, um zufrieden mit seinem Job zu sein. Es ist die Aufgabe der Vorgesetzten, den Sinn hinter der Tätigkeit ihrer Mitarbeiter zu vermitteln. Jeder Mitarbeiter muss das Gefühl haben, gebraucht zu werden und verstehen, dass er ein wichtiges Glied in der Wertschöpfungskette eines Produktes oder einer Dienstleistung ist.

5. Mangelnde Aufstiegschancen

Es gibt viele, die mit ihrem Job zufrieden sind und die keine Karriereleiter hochklettern möchten. Doch der Großteil der Angestellten wünschen sich Aufstiegschancen. Deshalb sollte in jedem Unternehmen beide Typen von Mitarbeitern berücksichtigt werden.

Wenn zu fehlenden Aufstiegschancen noch hinzukommt, dass keine Weiterbildungsmöglichkeiten angeboten werden, kann aus einem anfangs motivierten plötzlich ein Mitarbeiter werden, der seinen Dienst nur noch nach Vorschrift verrichtet. Besonders, wenn er sieht, dass er bei allen Anstrengungen eh nicht weiter kommen kann.

6. Schlechte Bezahlung

Es ist immer noch so, dass man der Erwerbsarbeit vor allem deshalb nachgeht, um seine Lebenshaltungskosten decken zu können. Und schön wäre es natürlich, wenn man sich hin und wieder mal ein Extra gönnen kann. Doch viele fühlen sich nicht ausreichend entlohnt. Sie bringen teilweise mehr Leistung als im Arbeitsvertrag vereinbart oder arbeiten Stunden umsonst.

7. Schlechtes Arbeitsklima

Die Kollegen sind nicht umgänglich, nicht teamfähig, besitzen ein ausgeprägtes Konkurrenzdenken, sind neidisch oder es kommt gar zu Mobbing, die Chemie mit dem Chef stimmt nicht, der Arbeitsplatz und die Arbeit selber ist wie vor 20 Jahren, es wird keinen Wert auf Ergonomie am Arbeitsplatz gelegt, usw. – Diese und andere Belastungen am Arbeitplatz sind alles Gegebenheiten, die einen Mitarbeiter sehr unzufrieden werden lassen.

8. Monotonie der Arbeit

Ständig dieselbe Arbeit zu verrichten ist auf die Dauer sehr eintönig und macht unzufrieden. Der Mensch braucht Abwechslung. Selbst eine anfangs sehr interessante Tätigkeit wird mit täglicher Wiederholung zur Routine.

Es ist die Aufgabe der Vorgesetzten, individuell die Arbeit zu gestalten und Maßnahmen zu einer besseren Arbeitsorganisation zu ergreifen. Jobenrichment (Arbeitsbereicherung – Erweiterung der Arbeitsumfänge auf einem höheren Anforderungsniveau), Jobenlargement (Arbeitserweiterung – Ausführung mehrerer verschiedener Tätigkeiten mit demselben Anforderungsniveau) und Jobrotation (Mitarbeiter wechseln systematisch und regelmäßig ihre Arbeitsplätze) sind hier zu nennen.

9. Keine Selbstverwirklichung möglich

Jeder Mensch möchte in seiner Arbeit aufgehen und sich mit vollem Elan einbringen. Man möchte sich selbst verwirklichen. Doch die Arbeitsorganisation und die Verhältnisse im Unternehmen lassen dies oft nicht zu.

10. Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist nicht gegeben

Eine Familie zu gründen und Karriere zu machen ist hierzulande kaum mehr möglich. Deshalb überlegen sich angehende Eltern gut, ob sie die Familienplanung angehen wollen. Unternehmen, die das Thema Familie in ihre Firmenphilosophie integriert haben, sind rar. Jedoch gibt es mittlerweile immer mehr positive Beispiele und glücklicherweise viele Nachahmer.

11. Keine bis wenig Angebote zur Gesundheitsförderung

Nur ein gesunder und motivierter Arbeiter ist ein guter Arbeiter – diese Weisheit haben die meisten Chefs verstanden. Wird sie doch in Pressemitteilungen und bei Betriebsversammlungen immer wieder gepredigt. Doch die Wirklichkeit der Umsetzung von Maßnahmen zur Gesundheit der Mitarbeiter sieht oft anders aus.

Fast jedes Unternehmen hat bestehende Maßnahmen zur Gesundheitsförderung. Jedoch mangelt es oft an einem umfangreichen Gesundheitsmanagement. Einzelne Maßnahmen werden nach dem Gießkannenprinzip durchgeführt, was letztendlich nicht den erwünschten Effekt bringt. Mitarbeiter spüren auch, ob ein Unternehmen es ernst meint mit ihrer Gesundheit.

Eigene, innere Einstellung

Wir Deutschen sind ja allgemein ein Volk von Bruddlern (schwäbisch – für Nörgler, Meckerer). Nichts passt uns und zu allem können wir unseren Senf dazugeben. Manche nörgeln aber auch nur in sich hinein. Die Arbeit wird getan, die getan werden muss, auch wenn sie für Unzufriedenheit sorgt und für einen selbst keinen Sinn ergibt. Leider wird dieser Zustand oft jahrelang so hingenommen.

Oft ist es die innere Einstellung, die uns zu solchen Bruddlern macht. Dieser Aspekt wird noch öfters verdrängt, weil Fehler und Unstimmigkeiten gerne erst bei anderen gesucht werden. Es kann also schon helfen, wenn wir eine andere Denkweise und ein anderes Verhalten an den Tag bringen. Hierdurch verändert sich die Arbeit meistens automatisch ins Positive.

Auch eine fehlende Balance zwischen Beruf und Privatleben (Work-Life-Balance) spiegelt sich recht schnell in der Unzufriedenheit im Job wider.

Was kann ich also tun, um wieder im Job zufrieden zu sein?

Unternehmen ziehen einen großen wirtschaftlichen Schaden daraus, wenn ihre Mitarbeiter unzufrieden sind. Wird dies nicht erkannt oder über einen längeren Zeitraum nur zugeschaut, kann es zu Fehlzeiten der Mitarbeiter kommen. Und hier sind nicht nur die offene Fehlzeiten (Absentismus) zu beachten. Viel mehr sollten die versteckten Fehlzeiten (Präsentismus) berücksichtigt werden:

  • Demotivation
  • Lustlosigkeit
  • Frustration
  • Destruktivität
  • Angst
  • Unwohlsein
  • innere Kündigung

Wer sich hier irgendwo findet, sollte schnellstens handeln! Es gilt, aktiv zu werden! Jeder ist für sich selbst verantwortlich und sollte sich nicht darauf verlassen, dass ihm der Vorgesetzte oder seine Kollegen aus der Misere helfen.

Es sind nur vier Dinge, die Du tun musst, um aus deiner Unzufriedenheit heraus zu kommen – auf diese bin ich beim Thema innere Kündigung genauer eingegangen:

  1. nicht passiv zuschauen – aktiv werden
  2. Situation analysieren
  3. Welche Möglichkeiten habe ich?
  4. Konsequenz ziehen!

Jeder Mensch hat ein Recht darauf, glücklich und zufrieden zu sein – auch im Job.

Erfahrungen

Meine eigenen Erfahrungen

Ich selbst war auch unzufrieden. Diesen Zustand habe ich leider viel zu lange hingenommen. Schon während meiner Ausbildung hat dies in dem damaligen Unternehmen begonnen. Die Strukturen im Unternehmen waren viel zu starr. Dann kam hinzu, dass es zu einer Planinsolvenz gekommen ist. Zwar ist das Unternehmen aus dieser sehr gesund hervor gegangen, aber ich als Mitarbeiter habe gespürt, dass man nur noch eine Nummer ist. Das Thema Gesundheit und betriebliches Gesundheitsmanagement war in vielerlei Hinsicht ein Fremdwort.

In meiner Abteilung waren die Gegebenheiten seit 30 Jahren dieselben. Das Großraumbüro war dunkel und stickig. Im Gegensatz zu den meisten Mitarbeitern hatten Drucker und Kopierer einen Fensterplatz – den sie auch unbedingt benötigen. So gab es viele Dinge, die ich bemängelt hatte und gerne verändern wollte. Aber für Neues und für meine Ideen war man leider nicht offen. Im Gegenteil, die Ideen wurden sogar belächelt.

Auf Wertschätzung und Anerkennung lege ich persönlich sehr viel Wert. Dort habe ich aber vergeblich darauf gewartet. Auch die Sinnhaftigkeit meiner Arbeit hat mir gefehlt.

Letztendlich habe ich mich aufgerappelt und mich selbst mit einem Tritt in den Hintern dazu bewegt, die obigen vier Schritte anzugehen. Mit Erfolg. Unzufriedenheit ist für mich mittlerweile fast zu einem Fremdwort geworden. Aber auch wenn einem die Arbeit viel Spaß macht, es gibt immer noch Tage, an denen es nicht ganz so gut läuft. Für solche Situationen habe ich mir aber ein paar Tipps zur eigenen Motivation zurecht gelegt.

Last but not least: Manchmal ist es auch einfach OK, unzufrieden und schlecht gelaunt zu sein! Das gehört zum Leben dazu. Es sollte nur nicht zur Gewohnheit werden.

Deine Erfahrungen

Welche Erfahrungen hast Du gemacht? Warst du vielleicht in einer ähnlichen Lage? Schreibe es in die Kommentare und hilf damit auch den anderen Lesern. Es finden sich sicherlich viele im Text wider, die mit ihrer Lage am Arbeitsplatz unzufrieden sind.Hinweis: Die Buchempfehlungen zur Unzufriedenheit im Job auf dieser Seite sind bewusst gewählt. Als ich ein bisschen in der Luft gestanden bin und nicht wusste, wo es hingehen soll, haben mir diese Bücher zum Teil geholfen, den richtigen Weg einzuschlagen. Lesen bildet nicht nur, es hilft manchmal sogar aus ausweglosen Situationen raus ;-).

Zum Engagement Index: Dieser wird seit 2001 vom forschungsbasierten Beratungsunternehmen Gallup erhoben. Dabei werden in zwei Erhebungswellen jährlich zufällig ausgewählte Arbeitnehmer ab 18 Jahren 12 Fragen zum Arbeitsplatz und Arbeitsumfeld gestellt. Der sogenannte Engagement Index für Deutschland gibt Auskunft über den Grad der emotionalen Bindung zum Unternehmen. Die Ergebnisse sind repräsentativ.

Stefan Reinsprecht – Portrait des Autors

Über den Autor

Stefan ist Gründer des Blogs, Ergonomie-Experte mit 10+ Jahren Erfahrung und verbringt seine freie Zeit am liebsten in der Natur – stets in Begleitung seiner Labrador-Hündin.

Als Ingenieur hat er mehrere Jahre im Großraumbüro gearbeitet. Dort musste er schon mit jungen Jahren feststellen, wie belastend ein schlecht optimierter Schreibtischarbeitsplatz sein kann. Grund für ihn, sich zum Gesundheitsmanager weiterzubilden und auf das Thema Ergonomie zu spezialisieren.

Hier teilt er sein Wissen in zahlreichen Fachartikeln, Ratgebern und Testberichten. Sein Ziel: Dir zu helfen, deinen Arbeitsplatz selbstständig an die eigenen Bedürfnisse anzupassen – ob im Büro oder Homeoffice.

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Stefan

28 Gedanken zu „Unzufriedenheit im Job – 11 Gründe und was du dagegen tun kannst“

  1. Hallo liebe Leser und mitbetroffene,

    leider geht es mir ähnlich. Ich habe auch eine Ausbildung zur Bürokraft gemacht. Das hat mir riesig spass gemacht. Leider ist in meinem Beruf (den ich mitlerweile 3 Jahre mache) die Luft raus. Ich weiss aber auch leider nicht wirklich wie ich aus diesem „Loch“ wieder raus kommen soll……Hat jemand tipps?

    LG Nicole

    Antworten
    • Hallo Nicole,
      das tut mir leid, dass Du Dich im Moment so fühlst.
      Ich habe ja keinen Einblick auf die Gesamtsituation. Aber da Du schreibst, dass die Ausbildung riesig Spaß gemacht hat, würde ich in diesem Fall nicht direkt und nur im Job das Problem suchen. Ggf. gibt es andere Dinge in Deinem Leben, die Dir im Moment Probleme bereiten. Womöglich auch im Privatleben. Unzufriedenheit auf der einen Seite schwappt oft auf die andere über.

      Dennoch, versuche aktiv zu werden! Mach Dir Gedanken, was Dich belastet und wo Deine Baustellen genau sind. Wenn Du Dich zu tief im „Loch“ befindest, scheu Dich nicht davor und suche Dir professionelle Hilfe! Eine solche Negativspirale kann nämlich auch zu gesundheitlichen Beschwerden bis hin zu einer Depression führen.

      Ich hoffe, Du kommst aus dem Tief bald wieder raus, sodass der Job (oder auch ein anderer) wieder Spaß macht.
      Viele Grüße
      Stefan

      Antworten
  2. Hallo,

    ich bin Anfang dreissig und übe seit einigen Jahren einen kaufmännischen Beruf aus. Ursprünglich hatte ich einen handwerklichen Beruf erlernt der jedoch zur Branche meines Arbeitgebers passt. Ich war damals froh überhaupt eine Anstellung erhalten zu haben, anfangs übte ich noch einfache Arbeiten aus und diese sind in eine kaufmännische Tätigkeit gemündet. Die letzten Jahre habe ich sehr viel Energie investiert um den Job gerecht zu werden, mein Arbeitgeber hat mir auch viele Fortbildungen genehmigt. Ich schätze, das ich auch ein sehr gutes Ansehen im Unternehmen besitze, Probleme mit dem Kollegium habe ich nicht eher im Gegenteil. Mein Vorgesetzter ist nur wenige Jahre älter als ich, als ich in dessen Abteilung einstieg, war er bereits sehr erfahren aber noch nicht Leiter. Die Jahre vergingen und auch er hatte sich weiter entwickelt, wir hatten uns im Grunde immer gut verstanden. Das er weisungsbefugt ist steht ausser Frage, ich habe nur manchmal das Gefühl das er mich irgendwie erziehen möchte. Manche Situationen empfinde ich auch als erniedrigend, auch wenn seine Kritik durchaus berechtigt ist.
    Ich bin zur meiner Person was die Selbstsicherheit angeht nicht stabil, es fällt mir manchmal schwer Entscheidungen zu treffen oder mich vernünftig zu artikulieren. Irgendwie fühle ich mich eingeschüchtert und das berührt meine Seele sehr emotional. Dieser Effekt hat sich sogar noch verstärkt als ein gleichwertiger Kollege das Unternehmen verlassen hatte, wir hatten nahezu die gleichen Aufgaben. Das übrige Team ist doch noch einige Jahre jünger, zwar erfahren aber bei weitem nicht kompetent genug. Es ist zwar schmeichelnd, dass das Kollegium auf meine Erfahrung zurück greift. Aber eben daher denke ich, das mein Ehrgeiz mich diesem Job hinzugeben die Tatsache einholt, das sich mich belastet.
    Seit numher bald zwei Jahren stelle ich fest, das diese Umwelt negativ auf mich einwirkt, es folgen depressive Phasen sowie Antriebslosigkeit. Nach meinem letzten Urlaub hatte ich sogar richtig Spaß an der Arbeit dieser hielt nur jedoch einige Tage an.
    Ich werde das Gefühl nicht los, das ich meinen Vorgesetzen auf die Nerven gehe, in einigen Diskussionen nimmt er mich auch nicht wirklich ernst oder unterbricht dann. Mein Selbstwertgefühl leidet und ich versuche bei künftigen Gesprächen mich besser zu konzentrieren, er verunsichert mich total. Meine Gedanken gehen soweit, das ich mich bereits für einen anderen Job umsehe, das ist aber auch nicht wirklich leicht. Derzeit habe ich das Gefühl einfach leer zu sein und ich muss mich wirklich aufraffen morgens zur Arbeit zu fahren. Zuletzt war ich erkrankt und ich hatte einige Tage Ruhe, diese Tage waren ehrlich gesagt sehr befreiend.

    Ich bin jetzt extrem unentschlossen….

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    • Hallo Alexander,

      Danke für Deine sehr offene Darstellung Deiner Situation. Dies hilft bestimmt auch anderen, zu sehen, dass sie nicht alleine sind.

      Du sprichst den mit der Zeit immer kleiner werdenden Selbstwert selbst an. Ungeachtet von den Umständen, die dazu führen können, kann die Selbstwertproblematik extrem belastend sein. Auch hier ist dann oft wieder eine Abwärtsspirale im Gange. Das eine führt zum anderen und depressive Episoden sind deshalb leider nicht selten.

      Um aber auf die Situation mit der Unzufriedenheit im Job zurückzukommen, sind es hier dann oft auch depressive Gedankengänge, die die Situation immer unterträglicher erscheinen lassen. Die einen womöglich auch in diese Situation gebracht haben. Ich mach mal ein kleines Beispiel: Wenn ein Kollege einen nicht grüßt, denkt der Depressive oft abwertend von sich selbst. „Habe ich was falsch gemacht? Er mag mich nicht! Ich bin nicht gut genug für ihn!“ usw. Glaubenssätze, die sehr kontraproduktiv sind. Was ich damit sagen will: Auch wenn man es so empfindet, spiegelt die schlechte oder abwertende Bahandlung durch andere oft nur die in jenem Moment empfundene subjektive Wahrnehmung wider. Man nimmt zwischenmenschliche Kommunikation also anders wahr, als sie in Wirklichkeit ist. Dennoch gibt es leider auch Menschen, die dies ausnutzen. Die spüren, dass man sich unwohl und unsicher fühlen und einen entsprechend schlecht und manipulativ behandeln.

      Falls es aber wirklich ein Selbstwertproblem ist, möchte ich Dir dazu raten, einen guten Therapeuten zu suchen. Aber auch, wenn der Ursprung Deiner Probleme woanders liegt, ein Therapeut sollte Dir in jedem Fall helfen können. Übrigens ist das Suchen und Annehmen von Hilfe ein Zeichen von Stärke und nicht von Schwäche!

      Ich wünsche Dir alles Gute und mehr Zufriedenheit im Job für die Zukunft :-) ggf. auch bei einem anderen Arbeitgeber, bei dem Du dich wertgeschätzter fühlst.
      Stefan

      Antworten
  3. Hallo liebe Neuorientierer.

    Zuerst einmal möchte ich dir, Daisy, sagen, dass es wirklich nicht gut für deine Seele und dein Selbstwertgefühl ist, wenn du seit Jahren in einem Beruf tätig bist, indem du so unglücklich bist. Es kann zur Folge haben, dass du dir selber einredest, es nicht wert zu sein etwas passenderes und angenehmeres für dich zu finden. Also mach dir bewusst, es geht um DICH und dein Glück. Und nur darum! Das Gefühl, dass einem die Zeit davonrennt kenn ich aus eigener Erfahrung nur zu gut. Du solltest dich wirklich nochmal mit dem Gedanken befassen, einfach nochmal zu wechseln, denn wie wir in den vorherigen Beiträgen und Kommentaren gelesen haben sind weder Alter noch aktuelle Lage ein Hindernis etwas Neues zu wagen.
    Ich halte mich gerne an den Grundsatz: Das Leben ist ein großes Lernen ;)

    Anbei etwas zu mir, denn auch ich bin seit knapp 6 Jahren in einem Einzelhandelsbetrieb unbefristet angestellt. Ich bin 28 Jahre alt und absolut keine Motivation mehr, meine „sinnlose“ Tätigkeit weiterhin auszuüben. Unzählige Überstunden, wenige bis keine ausgleichende Tage und vom fehlenden Urlaub mal ganz zu schweigen…
    Ich habe in diesem Betrieb meine Ausbildung gemacht und hätte schon längst einen eigenen Markt führen können. Allerdings hatte ich da das Gefühl, ich entferne mich von dem, was mir Spaß macht, dem emotionalen Verkauf. Zudem kommt der finanziele Aspekt, der sich für den hohen Mehraufwand nicht gelohnt hätte.
    Meine erste Konsequenz war das kürzen meiner Stunden, ich bin also von einer Vollzeitkraft auf eine Teilzeitkraft runtergegangen, in der Hoffnung, dass mir einfach etwas mehr Zeit für mich weiterhelfe. Mittlerweile bin ich so demotiviert, dass ich vom Vorzeigeverkäufer zum „Dienst nach Vorschrift“ -Typ geworden bin…

    Mich hält definitiv die Angst vor der Veränderung im Betrieb, da ich alles aus dem FF kenne und ich selbst von höheren Führungskräften um Rat gefragt werde. Dazu kommt die Sicherheit, dass ich mit dem „Job“ alle Kosten decken kann. Kleine Extras, wie mal schön Essen gehen sind allerdings nicht drin…
    Ich erwarte gerade mehr von meinem Leben und beschäftige mich viel mit der Frage ob ich mit 28 noch etwas ändern kann. An diesem Punkt häng ich derzeitig in der Luft, da Wertschätzung niemals von irgendwoher ein Thema war, sondern eher gegenteilig immer eine gewisse Erwartungshaltung zu spüren war. Vielleicht komm ich ja bald mal weiter, dann werd ich mich gern nochmal mitteilen.

    Zu guter letztt möchte ich euch allen danken, dass ihr euch mitgeteilt habt, und mir somit zeigt, dass ich nicht allein bin. Das war sehr mutig und euer erster Schritt in die Besserung :)

    Antworten
    • Hallo Alex,

      vielen Dank für Deinen Kommentar.

      Interessant, was Du schreibst. Und natürlich schade, dass die Gegebenheiten den für Dich ehemals erfüllende Job zu dem gemacht haben, was er heute für Dich ist – eher eine Belastung.
      Angst ist ein starkes Gefühl, was einen vor einer Veränderung abhalten kann. Diese zu überwinden ist nicht ganz einfach. Aber es ist möglich ;-)… über die direkte Konfrontation mit der aktuellen Situation. Den ersten Schritt hast Du ja schon getan. Du beschäftigst Dich damit und hast Dich womöglich auch schon entschieden. Nur, wie es weiter geht und was Du tun willst, ist Dir wohl noch nicht bewusst. Ich möchte zu gar nichts raten, aber es hört sich für mich so an, als ob der Job bzw. die Tätigkeit des Verkaufens ja das Richtige für Dich ist. Der Arbeitgeber ist aber der Falsche. D.h., schau Dir die Möglichkeiten an, neue Arbeitgeber kennenzulernen und nutze sie! Ggf. sind auch Praktika möglich… Jedenfalls wünsche ich Dir alles Gute für die Veränderung.

      Stefan

      Antworten
  4. Hallo liebe Mitleser und Mitbetroffene!

    Ich stecke in einer ähnlichen Situation. Nach dem Abi hatte ich in einer Firma angefangen, in der ich einer Abteilung zugewiesen wurde, wo ich mich weder gut auskannte noch gut genug dafür eingeschult wurde. Zudem lag mir der technische bereich überhaupt nicht. Hatte dort auch einiges abgekriegt. Als das leid so groß wurde, dass ich nicht mehr wollte, beendete ich das. Hoffnungsvoll war ich auf der suche nach einem schönen job, wo ich mich wohlfühlen könnte. Doch ich fand nichts. Aus verzweiflung heraus begann ich danach eine ausbildung in der pflege und stellte aber schon sehr bald fest, dass das gar nichts für mich ist. Da ich aber schon fast das 1. Ausbildungsjahr hinter mir hatte, wollte ich nicht mehr abbrechen, denn was hätte ich sonst getan? 5 jahre studium wäre finanziell nicht drinnen gewesen… ja auf alle fälle bin ich bis heute noch in dem bereich (insgesamt 6 jahre samt ausbildung) und todunglücklich. Ich habe dauernd irgendwelche psychosomatischen beschwerden, die teilw. unerträglich sind.
    Mein bauchgefühl sagt mir, das liegt alles daran, dass ich beruflich mein glück noch nicht gefunden habe und mich nicht verwhrklichen kann. Andererseits denke ich mir aber, ich habe wenugstens arbeit und ich sollte doch zufriedener sein.
    Meine größte angst ist, dass ich ewig in dem bereich hängen bleibe und krank werde.
    Mein partner meint, ich hätte überzogene vorstellungen von einem schönen job und ich solle zufriedener sein. Aber mir gehts nicht so gut und ich hab einfach keine nerven mehr.
    Bewerbungen hab ich übrigens schon einige geschrieben, aber ich steh unter solcher anspannung und hoffe endlich da rauszukommen.
    Freue mich über eure kommentare! Kennt das jemand von euch? Kann der beruf sich so stark auswirken? Glg

    Antworten
    • Hallo Daisy,

      ich bin mir sicher, dass sich der Beruf wirklich sehr stark auf unsere Zufriedenheit und letztendlich Gesundheit auswirken kann. Jedoch möchte ich Deinem Partner nicht ganz unrecht geben. Viele von uns haben womöglich utopische Vorstellungen vom perfekten Job. Aber, man sollte nicht alle über einen Kamm scheren. Viele sind nicht alle! Wichtig ist, auf seine eigenen Bedürfnisse zu hören und diesen nachzugehen.

      Die Aussage „Ich habe wenigstens Arbeit“ ist auch immer ein Vergleich mit anderen. Natürlich sollte es einem nie gleichgültig sein, wenn jemand keine Arbeit hat. Aber in erster Linie gilt auch hier: ein gesunder Egoismus schadet keinem! Es geht um mich! Meinen Selbstwert, meine Zufriedenheit und meine Gesundheit! Deshalb sollte ich es ernst nehmen, wenn ich so unzufrieden im Job bin.

      Du musst ja nicht gleich alles hinschmeißen. Aber ich empfehle Dir, die Situation aktiv anzugehen. Such Dir am besten professionelle Hilfe. Einen guten Coach, Berufsberater oder einen Therapeuten. Therapeuten sind hier womöglich die beste Hilfe. Sie haben die psychologische Ausbildung, die Dir helfen kann, die Ursache Deine gesundheitlichen Probleme anzugehen und letztendlich den für Dich richtigen Job zu finden.

      Ich wünsche Dir alles Gute und viel Erfolg,
      Stefan

      Antworten
  5. Guten Abend, ich bin auch grade am überlegen was ich tun soll! Wir haben seit einiger Zeit eine neue Personalleitung die alles durcheinander gebracht hat und uns noch mehr Aufgaben zugeteilt hat so das wir nun teilweise an unsere körperlichen Grenzen kommen. Ich selber bin seit 6 Wochen nun krank geschrieben mit meinem Rücken und Besserung noch nicht in Sicht! Die besagte Dame, unsere Personalleitung, setzt uns unter Druck und droht sogar denen die nur befristete Verträge haben, wenn sie es mal wagen krank zu werden. Es kommen Kolleginnen krank zur Arbeit usw, Personalrat wurde auch schon darauf aufmerksam gemacht und dann kamen die zusätzlichen Arbeiten als Dank von ihr dann wieder :-( ! Ich bin nun fast 7 Jahre in dem Unternehmen aber es macht mir und den anderen keinen Spaß mehr, es wird immer schlimmer. Die anderen nehmen es hin und machen einfach aber ich möchte mich nach was anderem umsehen, habe keine abgeschlossene Berufsausbildung und mein Rückenproblem wird wohl mit den Jahren schlimmer werden außerdem habe ich noch eine chronische Erkrankung wo man auch nicht vorhersehen kann wie sie sich in Zukunft entwickelt aber wenn man sich nicht mehr wohlfühlt bei der Arbeit und mit der Situation unglücklich ist fördert es auch nicht meiner Gesundheit auf dauer. Ich möchte lieber nun noch den Absprung schaffen und was neues suchen, nur was? Als 48 Jährige ungelernte bin ich froh das ich überhaupt was habe, nur so geht es nicht weiter, wenn man mit Bauchweh und ungutem Gefühl nur noch zur Arbeit geht und das noch bis zur Rente, das stehe ich nicht durch! Was kann ich da nur machen? L.G. Ulrike

    Antworten
    • Hallo Ulrike,

      das hört sich natürlich gar nicht schön an, was du da beschreibst. Ich kann mir sehr gut vorstellen, wie sehr das deine Psyche belastet. Es ist eine Situation, die so inakzeptabel ist. Jedenfalls hält das kein Mensch auf Dauer aus.

      Wenn die Geschäftsführung des Unternehmens bzgl. der Führung nichts unternimmt, kann ich dir leider zu nichts anderes raten, als wirklich aktiv zu werden und dir ggf. etwas anderes zu suchen.
      Was ich jedoch nicht ganz verstehe ist, dass die neue Personalleitung euch Arbeit aufdrängt. Sollte für das Delegieren der Arbeiten nicht die entsprechende Führungsperson in der Abteilung zuständig sein?

      Wenn einen die Arbeit jedoch schon so sehr belastet, wie dich, sollte dringend etwas unternommen werden. Auch als Ungelernte kann man heute einen guten Job bekommen. Manche Ungelernte können oft mehr als ein Gelernter.

      Ich wünsche dir, dass du den richtigen Weg findest.

      Antworten
  6. Hallo Leute,

    wenn ich mir eure Kommentare so durchlese habe ich fast das Gefühl die seien von mir.
    Ich befinde mich derzeit in einer absolut schlimmen Phase.
    Ich hab 2014 meine Ausbildung im öffentlichen Dienst beendet. Schon während der Ausbildung habe ich gemerkt, dass das nicht das richtige für mich ist, sie dennoch durch gezogen.
    Nach der Ausbildung habe ich einen 2 Jahres Vertrag erhalten, in einem Team, in das ich NIE wollte. Es gab jedoch leider keine anderen freie Stellen.
    Anfangs fiel es mir schwer mich mit der Arbeit dort anzufreunden, jedoch habe ich einen Weg gefunden gerne zur Arbeit zu gehen.
    Meine Anfangsschwierigkeiten haben jedoch nun zur Folge, dass bei mir penibelst darauf geachtet wird DASS ich einen Fehler mache. Ich habe wie gesagt nur einen befristeten Arbeitsvertrag bis nächstes Jahr. Immer wieder habe ich das Gespräch mit meinem Bereichs- und auch Teamleiter gesucht. Ich bin ihrer Meinung nach „eine Gefahr für unsere Kunden“ und es sei eine „Zumutung“ mich überhaupt noch arbeiten zu lassen. Dass ich abends weinend einschlafe, Alpträume habe und dann morgens weinend zur Arbeit gehe, dort Bauchkrämpfe und schlimme Kopfschmerzen bekomme, ist meiner Meinung nach kein Wunder.
    Jedes mal, wenn ich mich aber aus meinem Loch gezogen habe, gab es wieder ein Gespräch in dem ich runter gemacht wurde. Es wir vor allem an meiner Fachlichkeit gemeckert, die unzureichend sein soll, Kollegen, die direkt neben mir im Büro sitzen sehen das jedoch komplett anders.
    Mittlerweile fällt es mir sehr schwer mich immer wieder hochzuziehen und mich selbst zu motivieren.
    Ich würde gerne bei meinem Arbeitgeber bleiben, habe jedoch eine Ausbildung mit der ich (bis auf etwas Büroerfahrung) nur bei meinem jetzigen Arbeitgeber arbeiten kann, ich befürchte etliche Absagen von anderen Arbeitgebern.
    Die Situation auf Arbeit ist für mich unerträglich (habe mich schon mehrmals krank schreiben lassen, was nun auch als Grund genommen wird, mir keinen unbefristeten Vertrag zu verlängern – nicht einmal einem internen Wechsel stimmen die Vorgesetzen zu)
    Ich habe keinerlei Motivation mich bei anderen Unternehmen zu bewerben, zumal mir eingeredet wurde ich sei für Büroarbeit ungeeignet und würde keine neuen Informationen verarbeiten können, was für mich eine Lernbehinderung bedeutet.
    Über eine neue Ausbildung habe ich auch schon nachgedacht, bin aber zu keine Ergebnis gekommen, da ich wenige Hobbies und aufgrund der ländlichen Gegend nur wenig Möglichkeiten habe.

    Ich würde gerne mal mit jemandem persönlich sprechen, der mir wirklich weiterhelfen kann, sich in meine Lage hineinversetzt und mir zuhört, mein Versuch mit dem Personalrat zu sprechen ging jedoch nach hinten los, damit habe ich mir „selbst ein Ei gelegt“ so mein Chef.

    Ich hoffe, dass sich jemand (vor allem nach knappen 5 Monaten) meinen Roman durchliest und mir irgendeinen Tipp geben kann.

    Ich bedanke mich schon einmal im Voraus.

    Liebe Grüße

    Jenny

    Antworten
    • Hallo Jenny,

      das klingt wirklich furchtbar, sowas sollte sich niemand antun müssen!
      Ich denke du hast eine menge Möglichkeiten und Chancen die du nur noch nicht siehst.
      Lass dir niemals von jemandem einreden dass du etwas nicht kannst, was auch immer es ist!!!
      Mein Tipp: Nimm den Mut zusammen und ändere etwas in deinem Leben! Mach das nicht alleine, sondern hol dir Hilfe von Freunden und Leuten die dich unterstützen wollen. Halt dich fern von den Nörglern und Niedermachern! Wenn ich das geschafft habe, schaffst du das auch! Wenn du willst schreib mir eine Mail und ich helfe dir dabei. Es gibt hunderte von Dingen die du machen kannst, ich bin mir sicher wir finden einiges.

      Liebe Grüße,
      Berat

      Antworten
      • Hallo Berat,
        wie schön, dass du dir meinen Kommentar durchgelesen hast und mir helfen möchtest! Ich habe mich bei der Berufsberatung der Agentur für Arbeit angemeldet und werde mich bei einer großen Supermarkt Kette bewerben, bei der ich große Chancen habe in Teilzeit eingestellt zu werden, ist mit 21 Jahren zwar nicht das große Los, aber ich habe einen Fuß in der Türe!
        Ich möchte trotz, dass sich meine Situation wohl bald zum positiven wendet, dein Angebot annehmen und mit dir per E-Mail in Kontakt bleiben/treten.
        Wie funktioniert das hier denn? Finde leider keine Möglichkeit dir (privat) zu schreiben.

        Ganz liebe Grüße und eine gute Nacht wünscht dir
        die Jenny!

        Antworten
        • Hallo Jenny,

          erst einmal möchte ich sagen, dass mir Deine Situation sehr leid tut. Und ich kann Berat bei allem zustimmen, was er dazu geschrieben hat. Schön, dass Du schonmal den ersten Schritt zu einem besseren (Berufs)Leben gemacht hast.

          Ich werde Dir die E-Mailadresse von Berat zukommen lassen. Dann könnt ihr euch persönlich über das Thema austauschen.

          (Update: Berat meldet sich bei Dir ;-) )

          Alles Gute weiterhin!
          Stefan

          Antworten
  7. Ich finde mich in alledem wieder. Habe eine Ausbildung in der Fleischerei gemacht, weil meine Eltern das wollten. Hab es auch bis zur Filialleitung geschafft und nach der Geburt meiner Tochter vor 14 Jahren eine Stelle im Lohn- und Personalbüro gefunden und diesen Job sehr geliebt. Im vorletzten Jahr hat mein Chef aus Altersgründen die Firma verkauft, und der neue Boss hat uns alle rausgeworfen und sogar noch Lohn einbehalten. Ich musste also nach insgesamt 23 Jahren Berufstätigkeit Hartz 4 beziehen. Das Amt hat mir trotz Bandscheibenvorfällen und heftigen Allergien keine Umschulung genehmigt und mich unter Androhungen von Sanktionen zurück in die Metzgerei gezwungen. Da schiebe ich nun als Alleinerziehende jeden Tag 11-Std.-Schichten, muss schwer schleppen , Wurst und Fleisch verarbeiten und das auch noch als Vegetarier. Ausserdem wird man von Chef und seiner Frau grundsätzlich als (sau)blöd hingestellt. Beide fordern sehr viel (Zum Beispiel Verzicht auf Frühstückspausen) und Lob gibt es nie. Leider habe ich auf viele Bewerbungen nie eine Antwort erhalten. Das ist natürlich zusätzlich frustrierend. Was Ablehnungen von Büros angeht, heißt es meistens: Sie haben das ja nicht gelernt…. Ich probiere es weiter, wäre aber schön, wenn es hier noch Tipps für mich gäbe. LG

    Antworten
    • Hallo Sabine,
      ein Tipp wäre, dir etwas zu suchen bei dem du nicht mehr abhängig von anderen bist.
      Ohne gleich ein Unternehmen zu gründen gibt es auch möglichkeiten selbstständig Geld zu verdienen. Ob Online oder direkt mit Menschen, du hast viele Möglichkeiten das noch selbst in die Hand zu nehmen und dein Potential nicht zu vergeuden!
      Auch ein Coach der dich mit Motivation und Beratung ein bisschen unterstützt ist sehr viel wert.
      Mir hat das wirklich weiter geholfen und ich habe jetzt ein wunderbares leben!
      Liebe Grüße und viel Erfolg!

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  8. Hallo,
    auch ich bin zufällig auf den Artikel gestoßen und ich kann die Gefühle von Janine zu 100% nachvollziehen. Ich arbeite seit 3 in einem kleinen Unternehmen. Meinen jetztigen Arbeitgeber kenne ich schon seit über 10 Jahren aus meiner alten Firma, in der ich gearbeitet habe. Ich wusste also, worauf ich mich einlasse und hatte gehofft, dass es in der kleine Firma anders laufen würde. Das Problem ist, ich bin die einzige weibliche Vollzeitkraft. Meine Kollegen/in und der Chef sind menschlich sehr nett, aber alles, worauf die keine Lust haben, wird auf mich abgewältz. Jetzt hat auch noch ein Kollege gekündigt. Es sind 2 neue Kollegen eingestellt worden, allerdings nicht für den Bereich, den ich komplett übernehmen soll. Ich habe meinen Chef auch schon darauf angesprochen, dass ich dagegen ansehe, aber ich bekomm dann immer zu hören, dass ich mich nicht so anstellen soll und erstmal abwarten soll. Mein Problem ist, ich arbeite gerne strukturiert und kann mich gut organisieren, aber das ist hier leider nicht möglich. Ich denke, dass ich innerlich schon gekündigt habe, da mir hier alles einfach keinen Spaß macht und ich auch sonntags schon schlecht gelaunt bin und nicht schlafen kann, weil ich gegen den Montag ansehe. Manchmal glaube ich, dass ich meinen Beruf einfach nicht mehr mag (Industriekauffrau), aber ich weiß auch nicht, was ich sonst machen soll.

    Ich weiß echt nicht, was ich machen soll. Leider bin ich auf das Gehalt angewiesen und hier bei uns in der Gegend sind Arbeitsplätze rar. Gesundheitlich habe ich mittlerweile auch Probleme und mein Mann ist auch schon genervt, weil ich nur am meckern bin.
    Hat jemand einen Rat für mich?

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    • Hallo Malante,

      auch Deine Situation tut mir leid für Dich. Und ich kann auch die Unzufriedenheit verstehen, die Du vom Beruf ins Privatleben mitgenommen hast. Daran sieht man, dass es leider oft eine Abwärtsspirale ist, da das eine das andere beeinflusst und es ständig so weiter geht… bis man etwas dagegen unternimmt. Denn aktiv werden ist hier das Wichtigste überhaupt.

      So hart es klingt, man muss die Opferrolle verlassen und die Probleme aktiv angehen. Wenn Du Dich der Situation hingibst, kommt es leider, wie Du auch schon beschrieben hast, irgendwann zu gesundheitlichen Beschwerden.

      Situation analysieren, Möglichkeiten erarbeiten und letztendlich Konsequenzen ziehen! Dies ist aber oft leichter gesagt als getan. Wenn Du Dir den ganzen Prozess nicht zutraust oder einfach nicht in der Lage bist (gesundheitlich bedingt), es selbst anzugehen, scheu Dich nicht und nehm Dir Hilfe an die Hand! Dir selbst zuliebe und auch Deinem Mann zuliebe. Ich hoffe, du findest die für Dich beste Lösung und wirst bald wieder zufrieden und glücklich – in Beruf und Privatleben.

      Viele Grüße
      Stefan

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  9. Hallo,,, super artikel.. zum glueck bin ich drauf gestossen,,
    befinde mich aktuell auch in einer ähnlichen situation.. bin schon lange nicht mehr zufrieden und überlege zu kuendigen. Bin handlanger bei meiner firma und werde nicht wert geschätzt.
    geld ist nicht alles…
    dennoch hab ich angst vor dem was kommt. Ich bin seit ueber 10 jahren in der firma…

    mfg

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    • Hallo Corinna,

      das stimmt, auch wenn es um Wertschätzung geht, ist Geld nicht das einzige, was zählt.
      Die Ängste oder Bedenken kann ich sehr gut verstehen. Man gewöhnt sich ja mit der Zeit an die Firma und Kollegen und hat sich auch etwas aufgebaut. Aber in diesem Fall kann die Gewohnheit auch der größte Hinderungsgrund sein.

      Ich wünsch Dir, dass Du den richtigen Weg gehst.
      Viele Grüße,
      Stefan

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  10. Hallo liebe Leser,
    ich bin mit meiner derzeitigen Situation auch sehr unzufrieden.
    Ich habe vor kurzem meine 2-jährige Umschulung abgeschlossen und wurde in meinem Praktikumsbetrieb für 1 Jahr befristet eingestellt,da eine Kollegin in Rente gegangen ist.
    Ich wurde 3 Tage lang angelernt,und jetzt bin ich total unter Druck,weil so viele Aufgaben auf mich zukommen die ich noch nie gemacht habe,welche aber in meiner Stellenbeschreibung enthalten sind. Das ist total erdrückend, und das blöde ist ich kann zwar Kollegen fragen,aber viele kennen sich in dem Aufgabengebiet gar nicht aus.

    Ich hab schon richtige Bauchschmerzen und Angst auf Arbeit zu gehen.Sobald der Montag näher rückt,könnte ich mich schon wieder verkriechen…

    Und das schlimme ist mir fehlt momentan total die Kraft und der Wille.Und ich frag mich,ob das der richtige Beruf für mich ist oder ich nur vor meinem Problemen wegrenne. Ich weiß momentan überhaupt nicht was ich machen soll.

    Vielleicht könnt ihr mir ja einen Rat geben?

    Liebe Grüße Janine

    Antworten
    • Hallo Janine,
      sprich am besten als aller erstes, wenn du es nicht schon gemacht hast, ehrlich mit deinem Vorgesetzten und erzähle ihm wie es dir dabei geht. Es ist seine Aufgabe die Arbeitslast besser zu verteilen und dich dabei zu unterstützen.
      Falls er nicht einsichtig oder unfähig ist, such dir schnell einen neuen Job bevor es deiner Gesundheit schadet und du nur noch unglücklicher wirst. Keine Zeit verschwenden und nur kein schlechtes Gewissen haben.
      Ich war seit einer Weile auch in einer unglücklichen Situation bei der Arbeit und seit dem ich gekündigt habe freue ich mich jeden Tag mehr und mehr auf meinen letzten Tag :-)
      Liebe Grüße, Berat

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  11. Hallo Stefan,

    auch du sprichst mir aus der Seele. Ich bin gerade in einer sehr bescheidenen Situation und weiß einfach nicht weiter. Ich habe ein abgebrochenes Studium hinter mir und jetzt mache ich eine Ausbildung, die anfangs toll war aber wo ich mittlerweile merke, dass ich diese Tätigkeit nicht mehr ausüben möchte. Ich musste mich während der Ausbildung diskriminieren lassen und sogar sexuelle Belästigung musste ich ertragen. Meine Aufstiegschancen sehen auch eher mager aus obwohl ich in einer sehr großen Firma arbeite. Als ich bei einem Gespräch erwähnt habe, dass ich mich gerne weiterbilden möchte, wurde erstmal ein halbes Jahr nicht reagiert. Bis ich jetzt mal etwas Druck aufgebaut habe. Dann hatte ich ein Telefonat mit einem Personaler der für Weiterbildung zuständig ist. Auch dieser konnte mir keine Konkreten Berufswege nennen. Ich bin einfach so verzweifelt und komme fast jeden Tag nach Hause und weine. Auch körperliche Beschwerden haben sich schon bemerkbar gemacht. Ich bin mittlerweile 24 und habe wahnsinnig Angst, dass ich keinen vernünftigen Job bekomme, wenn ich nach der Ausbildung kündige. Ich würde auch gerne nochmal studieren aber habe da noch Angst (da gebranntes Kind) und es kommt der Gedanke hinzu, dass ich eh schon viel zu alt bin. Vllt hast du einen guten Rat? LG

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    • Hallo Joanna,

      vielen Dank für Deinen offenen Kommentar. Das hört sich ja teilweise übel an, was Dir passiert ist und in welcher Situation Du Dich befindest.

      Diskriminierung, Mobbing und sexuelle Belästigung ist wohl das Schlimmste, was einem passieren kann. Zuallererst kann ich Dir nur dazu raten, das alles nicht einfach so hinzunehmen. Geh zu Deinem Vorgesetzten oder einer Vertrauensperson im Unternehmen und erzähl von dem Geschehenen. Da geht es nicht um Verpetzen, da geht es um Deine Gesundheit und Dein Wohlbefinden. Was Du beschreibst, wie es Dir ergeht, hat schon depressive Ausmaße und damit sollte nicht leichtfertig umgegangen werden.

      Anscheinend wird in der Firma auf das Thema „Gesundes Unternehmen“ nur wenig Wert gelegt. Andernfalls hätte man Dich auch nicht so lange warten lassen.

      Wenn Du die Tätigkeit jetzt nicht mehr ausüben möchtest, könnte es auch daran liegen, was Du alles mitmachen musstest. Ich kann mir vorstellen, dass Du Angst hast, zur Arbeit zu gehen. Solche Umstände können einem alles kaputt machen. Dennoch kann es auch sein, dass Dir die Tätigkeit unter anderen Umständen wieder richtig Spaß machen könnte. Natürlich sollte man nicht zu lange an etwas festhalten. Aber in Deiner „depressiven“ Verstimmung würde Dir womöglich momentan gar nichts mehr Freude bereiten. Zuerst einmal solltest Du also schauen, dass Du mit Dir selbst wieder ins Reine kommst. Nimm Dir eine Auszeit. Lass Dich krank schreiben. Und dann mach genau das, was ich oben beschrieben habe. Analysiere die Situation. Überleg Dir, was Dir wirklich Spaß macht. Und dann wäge ab, welche Möglichkeiten Du hast. Nicht jeder muss studiert haben! ;-) Auch mit einer Ausbildung hast Du gute Chancen, aufzusteigen und was aus Dir zu machen.

      Vielleicht kannst Du die Ausbildung woanders fortführen. Bei Deinem Erlebten hast Du auf jeden Fall die Chance, den Betrieb wechseln zu können.

      Ich hoffe, ich kann Dir damit ein bisschen weiterhelfen.
      Viele Grüße
      Stefan

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      • Vielen Dank für deine schnelle Antwort! Anvertraut habe ich mich einem Kollegen, der in der Jugendauszubildenenvertretung ist. Aber ich wollte natürlich nicht, dass das an die große Glocke gehängt wird, da ich kurz vor dem Abschluss stehe und im Moment einfach keine Kraft habe mich mit den Ausbildern anzulegen.

        Ich werde aber defintiv nochmal in mich gehen, Denn ich bin nicht dumm!-auch wenn manche Ausbilder mir indirekt was anderes vermitteln- Ich lerne sehr viel und auch gerne und so lange ich noch jung bin möchte ich dies auch nutzen, Daher auch der Wunsch ein erneutes Studium aufzunehmen. Aber wie gesagt, ich werde mir demnächst mal eine Auszeit gönnen, in der ich intensiv über meine Wünsche & Bedürfnisse nachdenken und letztendlich eine “Konsequenz“ ziehen werde.

        Viele Grüße

        Antworten
        • Gerne! Das ist natürlich verständlich, dass Du nicht möchtest, dass es an die große Glocke gehängt wird. Ich hoffe, die Personen gehen respektvoll und richtig mit der Situation um.

          Das ist sehr schade, dass es immer noch Ausbilder gibt, die einen mehr demotivieren als motivieren und unterstützen. Aber ich bin mir sicher, dass Du den richtigen Weg finden und die richtige Konsequenz ziehen wirst. Manchmal ergibt sich auch ganz unerwartet genau das, was man in dem Moment gerade braucht. Das Glück kommt auch wieder zu Dir! Ich wünsch es Dir jedenfalls.

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  12. Du sprichst mir aus der Seele, Stefan! Gerade als Berufsanfänger weiß man nicht was normal ist und ob es auch anders geht. Ich habe das leider viel zu lange mitgemacht, aber habe jetzt auch endlich Punkt 4 abgeschlossen. Zwar muss ich noch ein bisschen dort durchhalten aber die Energie und Motivation sind seit der Entscheidung und Mitteilung wieder voll da!

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    • Vielen Dank für Deinen Kommentar, Berat.
      Es freut mich, wenn ich damit vielen aus der Seele spreche. Leider muss man dabei ja sagen. Aber es ist niemals zu spät, um sich der Situation anzunehmen und etwas zu verändern.
      Schön, dass du schon Punkt 4 abgeschlossen hast. Ich bin mir sicher, dass du auch noch den letzten Schritt in ein glückliches Berufsleben schaffen wirst!

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