Sie ist schon viele Jahre auf dem Markt und zählt zu den Verwandlungskünstlern unter den ergonomischen Tastaturen. Ich habe die Fujitsu KBPC E USB-Tastatur ausführlich getestet. Du erfährst im Testbericht die positiven als auch kritischen Merkmale, die mir aufgefallen sind. Außerdem zeige ich dir Tipps, weshalb und wie du die Tastatur auf Deine Bedürfnisse einstellen solltest.
Inhalt
Auf die Schnelle – Alles Wichtige zur Fujitsu KBPC E USB-Tastatur
Vorteile
- Ergonomie individuell einstellbar
Die Fujitsu KBPC E besitzt mehrere Einstellmöglichkeiten, über die die Haltung der Hände und Arme individuell angepasst werden kann. So ist der Teilungswinkel von 0–30° einstellbar. Außerdem kann die Neigung zur Mitte hin (laterale Neigung) in 3 Stufen von 0° auf 10° auf 16 ° verändert werden. Somit kannst du selbst entscheiden, was sich für dich am angenehmsten anfühlt. - Integrierte Handballenauflage
Vor den beiden Tastaturhälften befindet sich jeweils eine Handballenauflage. Sie ist zwar auf Kunststoff gefertigt, fühlt sich aber dennoch angenehm an. Durch die Auflage wird verhindert, dass die Handgelenke beim Tippen unnötig aufgestellt werden. - Kompakte Bauweise
Ergonomische Tastaturen wie die Fujitsu KBPC E sind meist breiter als herkömmliche Volltastaturen. Durch das Weglassen der Nummernblocks konnte hier jedoch einiges an Breite gespart werden. Somit kann die Maushand vor allem bei Rechtshändern näher zur Körpermitte geführt werden. - Positivbeschriftung
Erwähnenswert ist, dass die USB-Tastatur helle, matte Tasten mit einer dunklen Beschriftung besitzt – die sogenannte Positivbeschriftung. Dies ist wesentlich besser für die Augen beim Blickwechsel vom Bildschirm auf die Tastatur. Außerdem entstehen so weniger störende Blendungen bzw. Reflexionen aufgrund der Beleuchtung am Arbeitsplatz. Die Schrift ist mit Laser aufgebracht. - Made in Germany
Die Fujitsu KBPC E wird in Deutschland ressourcenschonend gefertigt. Sie ist komplett demontierbar und kann getrennt recycelt werden.
Nachteile
- Rubberdome-Tasten mit weichem Feedback
Die Tasten sind zwar speziell auf die Finger angepasst (Mulden), das Schreibgefühl ist jedoch etwas ungwohnt. Tastenwege sind lang. Sie fühlen sich etwas weich und schwammig an. Bei mir persönlich hat die Schreibgeschwindigkeit gelitten. Dies kann aber von Person zu Person unterschiedlich sein. - Zusätzliche Tastenreihe links ist etwas gewöhnungsbedürftig
Wenn man sich intuitiv beim Blindschreiben an der Tastenspalte ganz links orientiert, kann es zum Vertippen kommen. Denn in die erste Spalte wurden Tasten mit anderen Funktionen gelegt. - Keine optimale Ergonomie
Eine negative Tastaturneigung wie sie bei der Microsoft Natural Ergonomic Keyboard 4000 (Test) oder bei der aktuelleren ergonomischen Tastatur Logitech Ergo K860 (Test) möglich ist, gibt es bei der Fujitsu KBPC E leider nicht. - Wirkt trotz Kompaktheit globig
Trotz, dass die Tastatur zur Kategorie Kompakttastatur zählt, wirkt sie insgesamt globig.
Produktdaten
- Leider ist die Fujitsu KBPC E USB-Tastatur in keinem Shop mehr erhältlich.
Wenn dir der Test dennoch gefallen hat und du meine Arbeit unterstützen möchtest, dann darfst du dies gerne mit einem Kauf über einen der Links* tun. Ich würde mich freuen und bedanke mich für deine Unterstützung.
Stefan
Fujitsu KBPC E USB-Tastatur – Der ausführliche Test
Drei Einstellungsmöglichkeiten
In Sachen Ergonomie hat die Fujitsu KBPC E einiges zu bieten, wo andere vergleichbare Tastaturen nicht mithalten können. In erster Linie sind dies aber die drei Einstellmöglichkeiten. Dadurch lässt sie sich individuell auf unterschiedliche Bedürfnisse und Vorlieben anpassen. Jedoch sollte auch hier das Ziel immer sein, die Abweichung von der Neutralhaltung der Hände und Arme so gering wie möglich zu halten.
Das Tastenfeld lässt sich über ein im oberen Bereich befindliches Scharnier in zwei Hälften teilen. In 5°-Schritten lässt sich der Teilungswinkel von 0-30° einstellen.
Außerdem kann die Fujitsu KBPC E USB-Tastatur zur Mitte hin angehoben werden. Diese sogenannte laterale Neigung kann mit Hilfe von zwei Kunststofflaschen angepasst werden. Auf diese Weise sind Winkel von 0°, 10° und 16° möglich.
Im Ausgangszustand hat die ergonomische Tastatur eine Frontalneigung von 6°. Über zwei Füßchen im hinteren Bereich kann dieser Winkel auf 12° erhöht werden.
Hinweis: Ich rate dazu, die Füßchen nicht zu gebrauchen. Mehrere Studien konnten nachweisen, dass es durch das Aufstellen zu einer Überstreckung der Handgelenke Richtung Handrückseite kommt, der sog. Dorsalextension. Besser wäre eine negative Neigung, welche im richtigen Winkel zu einer Entlastung im Handgelenk sorgen kann.
Kompaktes Tastaturlayout
Die Fujitsu KBPC E ist schmaler gebaut als vergleichbare Tastaturen mit geteiltem Tastenfeld – Maße: 38,3 x 25,6 x 4,2 cm (B x T x H). Möglich ist dies aber vor allem durch den konstruktiven Verzicht auf den Nummernblock. Dadurch zählt sie zu den Kompakttastaturen. Dennoch wurden die einzelnen Tastenblöcke (Buchstabenfeld, Curser-Tasten, Windows-Tasten, Funktionstasten und Sonstige) spürbar und sichtbar voneinander getrennt. Auf Multimediatasten wurde jedoch verzichtet.
Besonders erwähnenswert ist die Positivbeschriftung der Tasten – also dunkle Schrift auf hellem Untergrund. Die Schrift ist übrigens nicht aufgeklebt, sondern mit Hilfe von Lasertechnik aufgebracht. Das Gehäuse ist leicht angeraut, was eine reflexionsarme Oberfläche garantiert.
Positionierung der Tasten
Hier möchte ich in erster Linie die zusätzliche Tastenreihe auf der linken Seite ansprechen. Zu Beginn der Umgewöhnung auf die KBPB E ist es mir öfters passiert, dass ich falsch gegriffen und mich deshalb vertippt habe. Intuitiv hab ich mich beim Blindschreiben an der Tastenreihe ganz links orientiert. Das Buchstabenfeld fängt aber eine Reihe weiter rechts an. Probleme traten hierbei dann auf, wenn ich bspw. die Umschalt-Taste in Verbindung mit der Maus zum Markieren nutzen wollte. Außerdem, wenn ich Shortcuts (STRG + C bzw. CMD + C) nutzen wollte.
Mit der Zeit habe ich mich aber an das neue Tastenlayout gewöhnt. Vertipper oder falsch gegriffene Tastenkombinationen sind ab dann eher selten bis gar nicht mehr aufgetreten.
Rubberdome Tasten
Als Tastentechnik wurde auf Rubberdome gesetzt. Der Druckpunkt liegt tief, aber ist spürbar. Für eine angenehmere und leichtere Bedienung sind die Tasten mit Mulden für die Finger versehen. Sie lassen sich leicht entnehmen, was vor allem für die Reinigung wichtig ist.
Das Schreibgefühl war für mich anfangs sehr gewöhnungsbedürftig. Von meiner Microsoft Surface Ergonomic Keyboard (Test) war ich kurze und relativ harte Tastenanschläge gewöhnt. Die Tastenwege der Fujitsu KBPC E sind hier im direkten Vergleich aber sehr lang und fühlen sich weich und schwammig an. Meine Schreibgeschwindigkeit hat deshalb ein wenig gelitten. Außerdem habe ich die längeren Wege vor allem zu Beginn der Umgewöhnung gespürt.
Mechanische Tasten oder eben Rubberdome Tasten mit kürzeren und härteren Anschlägen würde ich persönlich bevorzugen. Dennoch kann man sich auch an diese Tasten gewöhnen (was auch mir nach ein paar Tagen gelungen ist), bzw. gibt es Menschen, die genau solche präferieren.
Modulare, einstellbare Handauflage
Vor dem Tastenfeld kann modular eine zweigeteilte Handballenauflage mit rauer Kunststoffoberfläche installiert werden. Modular bedeutet aber nicht, dass man diese auch weglassen könnte/ sollte. Dies wurde höchstwahrscheinlich aus Gründen der Fertigung (Made in Germany), des einfacheren Transports und ggf. auch wegen des späteren Recyclings (komplett demontierbar) so umgesetzt.
Jeweils zur Mitte hin befindet sich ein Drehrad. Über diese können Auflage Auflagepunkte stufenlos in der Höhe verstellt werden. So wird garantier, dass die Handauflage bei jeder möglichen Winkeleinstellung der Tastenfelder immer auf jeweils zwei Auflagepunkte aufliegen. Mit etwas Geschick schafft man es dann auch, dass die Tastatur stabil auf dem Schreibtisch steht.
Im beigelegten „Quick Start Guide“ ist zwar aufgeführt, dass es die Drehränder gibt, aber es wird nicht erklärt, weshalb und wie diese verwendet werden sollten.
Fazit
Die Fujitsu KBPC E USB-Tastatur* überzeugt im Test definitiv aufgrund ihrer individuellen Einstellmöglichkeiten. Jene, sowie die schmale Bauweise, eine intelligent gelöste Handballenauflage als auch die qualitative Positivbeschriftung runden das Ergonomiekonzept ab.
Negativ erwähnenswert aus ergonomischer Sicht ist die etwas hohe Bauweise. Wenn aber ansonsten alle Arbeits- und Hilfsmittel aufeinander abgestimmt sind, sollte dies das kleinste Problem sein.
Geeignet ist die Kompakttastatur sowohl für Ergonomie-Einsteiger als auch bewusste Verbraucher. Wer noch nie mit einer geteilten Tastatur gearbeitet hat und nicht weiß, ob ein solche etwas für einen ist, kann die KBPC E theoretisch auch wie eine herkömmliche Tastatur benutzen. Im besten Fall wird die Ergonomie jedoch voll ausgenutzt. Dann kann ich sie besonders für Menschen empfehlen, die das 10-Finger-System beherrschen und sich und ihrer Gesundheit etwas Gutes tun möchten.