Schulmöbel sind leider oft mit einer schlechten Ergonomie ausgestattet. Umso wichtiger ist es, dass zuhause gesundes Sitzen unterstützt wird. Ein Kinderhocker orientiert sich an den Sitzbedürfnissen junger Menschen. Er regt aktiv zu bewegtem Sitzen an, sieht gut aus und macht Spaß in der Nutzung.
In diesem Ratgeber zeige ich dir die 7 unterschiedlichen Schreibtischhocker für Kinder und Jugendliche. Du erfährst deren Vorteile, auf was du beim Kauf achten solltest und, wie die ergonomischen Hocker richtig eingestellt werden. Mit den gezielten Empfehlungen findest du garantiert auch das geeignete Produkt für euer Kinder- bzw. Jugendzimmer.
Inhalt
7 Unterschiedliche Arten + Empfehlungen
1. Aktivhocker/ 3D-Hocker
Ein Aktivhocker ermöglicht eine hohe, dreidimensionale Beweglichkeit beim Sitzen. Pendelbewegungen in der horizontalen Ebene als auch Schwingbewegungen in vertikal Richtung. Deshalb wird er auch als 3D-Hocker bezeichnet.
Insbesondere die vertikalen Auf- und Abbewegungen, das sogenannte Swoppen, sind sehr gesund für den Rücken. Sie ähneln der Bewegung beim Gehen. Dabei werden die schwammartigen Bandscheiben kontinuierlich be- und entlastet und so mit Nährstoffen versorgt.
Vorreiterin auf diesem Gebiet ist die Firma Aeris.
Der Swoppster ist der kleinere Bruder des sehr beliebten Swoppers. Er besitzt eine patentierte 3D-Technologie. Dabei ist eine sehr hohe Beweglichkeit in alle Richtungen möglich: nach vorne, zurück, zur Seite und in vertikaler Richtung (Swoppen). Damit es zu keinem Einklemmen der kleinen Kinderhände kommen kann, wurde beim Swoppster die Mittelsäule mit Feder durch einen transparenten Kunststoff geschützt.
Der atmungsaktive, leicht abnehmbare und waschbare Sitzbezug ist in vier Farben erhältlich (Blau, Grün, Rosa und Grau). Außerdem kannst du die Gestellfarbe entweder in Weiß oder in Scharz wählen. Im Lieferumfang sind sowohl die Rollen als auch Gleiter enthalten. Wenn es also mal zu wild im Kinderzimmer zugehen sollte, kannst du auf die etwas weniger beweglichen Gleiter umsteigen.
Der Aeris Swoppster ist optimal für Kinder im Kindergarten- und Grundschulalter geeignet. Er kann von 15–50 kg belastet und bis zu einer Körpergröße von 160 cm genutzt werden.
2. Pendelhocker
Ein Pendelhocker ermöglicht gesundes Sitzen mit Schwingeffekt. Die pendelnden Bewegungen ähneln denen eines 3D-Hockers.
Solche Kinderhocker besitzen in der Regel eine abgerundete, aber rutschhemmende Bodenplatte. Dadurch entsteht ein Ungleichgewicht beim Sitzen. Der Körper ist ständig in Versuchung, eine Balance herzustellen. Dabei wird das Gewicht vom linken auf das rechte Bein und andersherum verlagert. Der Oberkörper richtet sich automatisch auf.
3D- und Pendelhocker animieren besonders Kinder und Jugendliche (aber auch Erwachsene) zur Bewegung im Sitzen. Stillsitzen ist unmöglich. Und das ist auch gut so.
Der UP Junior zählt zu einem der meistverkauften Pendelhockern für Kinder ab der 1. Klasse. Er besitzt eine stufenlose Sitzhöhenverstellung von 37,5–49,0 cm – ganz praktisch mit Hilfe der designtypischen Gurtschlaufe. Und da er bis 120 kg belastbar ist, kann er sogar auch von Erwachsenen genutzt werden.
Der kleinere Bruder des Interstuhl UP Sitzhockers (Test) besitzt einen Tellerfuß mit konvexer, also gewölbter Oberfläche. Damit ist eine sehr hohe Beweglichkeit in alle Richtungen garantiert. Die gummierte Oberfläche des Fußes ist sowohl für Weich- als auch Hartböden geeignet. Der Hocker wird in Deutschland gefertigt und ist in 6 unterschiedlichen Farben erhältlich. Interstuhl legt sehr viel Wert auf Nachhaltigkeit, weshalb du auch ganze 10 Jahr Garantie auf das Produkt bekommst.
Tipp: Um den Sitzkomfort zu erhöhen, empfehle ich dir eines der passenden Sitzkissen*, das farblich auf den Sitzhocker abgestimmt ist. Dieses wird ebenfalls in Deutschland hergestellt und in insgesamt 14 verschiedenen Farben angeboten.
Der neugestaltete Sitness Bobby orientiert sich am beliebten Vorgängermodell mit Luftreifen im Fuß. Hier besteht der Ring bzw. der sogenannte Run-Flat-Reifen (luftlos) aus einem Hochleistungskunststoff. Dieser besitzt eine sehr hohe Elastizität. Hierdurch sind sowohl pendelnde, als auch leicht federnde Bewegungen möglich. Die Sitzhöhenverstellung reicht von von 38–46 cm, was ihn für Kinder und Jugendliche mit einer Körpergröße von ca. 110–160 cm nutzbar macht (belastbar bis 60 kg).
Der Standfußring wird aus einem weiß pulverbeschichteten Aluminium hergestellt, ist aber auch als polierte Version erhältlich. Beim Sitzbezug kannst du aus vielen verschiedenen Farben wählen. Du erhältst 3 Jahre Garantie vom Hersteller.
Ist der Hocker nur zum Sitzen da oder kann er auch als Spielgerät genutzt werden? Diese Frage hat man sich bei ONGO® gestellt und den Pendelhocker Kit entwickelt. Das Ausergewöhnliche bei diesem Kinderhocker ist die eingebaute Kugelbahn im Fuß. Somit hat das Kind nicht nur die Möglichkeit, hin und her zu wippen, sondern kann auch währenddessen und vor allem durch die Pendelbewegungen die Kugel in ihrer Bahn bewegen. Das macht Spaß und verleitet ganz automatisch zu mehr Bewegung beim Sitzen. So werden statische Haltungen vermieden.
Der ONGO® Kit ist in drei Farbkombinationen erhältlich: Hellblau/ Purpur, Petrol/ Orange und Anthrazit/ Beige. Die Basissitzhöhe beträgt 30 cm. Mit zusätzlich erhältlichen Höhenelementen kannst du diese in 8-cm-Schritten anpassen (mitwachsend). Hier bekommst du ebenfalls 3 Jahre Garantie auf das Produkt Made in Germany.
3. Kufenstuhl/ Kufenhocker
Der Kufenhocker orientiert sich am Prinzip der eben vorgestellten Sitzkonzepte. Der Unterschied ist jedoch die Beweglichkeit. Diese beschränkt sich auf eine Ebene – nämlich nach vorne oder hinten. So werden sanfte Schaukelbewegungen ermöglicht, ähnlich wie bei einem Schaukelstuhl.
Auch hier wird das natürliche Bewegungsbedürfnis von Kindern und Jugendlichen unterstützt. Der Körper bleibt dynamisch und nimmt wechselnde Sitzhaltungen ein.
In dieser Kategorie möchte ich ganz klar den Kufenstuhl MOIZI 6 (für Kinder, Sitzhöhe: 39–49 cm) und MOIZI 7 (für Jugendliche, bis ins Erwachsenalter geeignet, Sitzhöhe: 45–55,5 cm) empfehlen. Die Kinder- und Jugendstühle bestehen aus einem stabilen Gestell aus Buchenformholz. Sitz und Rückenlehne sind angenehm gepolster und lassen sich stufenlos verstellen – sowohl Sitzhöhe, Sitztiefe und Rückenlehnenhöhe. Der Sitz ist leicht nach vorne geneigt, wodurch ein gesunder, offener Sitzwinkel entsteht. Das integrierte Dämpfersystem schont die Wirbelsäule und ermöglicht eine seitliche Beweglichkeit.
MOIZI 6 und 7 gibt es in vielen unterschiedlichen Farben. Entweder mit Rückenpolster oder Holzrücken. Du kannst dich sogar zwischen mehreren Oberflächenbehandlungen für das Holz entscheiden. Außerdem gibt es zusätzlich Filzstreifen als Fußbodenschoner zu kaufen.
4. Kniehocker
Wie es der Name vermuten lässt, wird auf einem Kniehocker eine kniende Sitzhaltung eingenommen. Wobei dies nicht ganz stimmt. Denn während des Sitzens auf dem leicht nach vorne geneigtem Sitz wird das Körpergewicht nicht von den Knien, sondern von den Schienbeinen abgestützt. So entsteht ein sehr gesunder, offener Sitzwinkel (Winkel zwischen Oberkörper und Oberschenkel) von bis zu 110°.
Sitzen auf einem Kniehocker hat viele positive Effekte. Am interessantesten für Kinder und Jugendliche sind wohl, dass der Rücken entspannt, der Atem sich beruhigt und die Blutzirkulation sowie der Sauerstofftransport sich verbessert. Deshalb sind solche Sitzmöbel optimal für Menschen geeignet, die konzentriert und leistungsfähig arbeiten müssen – so bspw. beim Lernen am Schreibtisch.
Kniehocker zählen aufgrund ihrer geschwungenen Kufen ebenfalls zu den Kufenstühlen, bilden jedoch eine eigenständige Kategorie. Denn die Bewegungskonzepte unterscheiden sich doch sehr. Vorreiter ist hier die skandinavische Firma Varier (ehemals Stokke).
Den Original Kniestuhl von Varier (früher Stokke) gibt es schon seit dem Jahre 1979. Und bis heute zählt er noch immer zu einem der meistverkauften Modelle seiner Art – Qualität zahlt sich eben aus.
Der Variable balans steht auf gebogenen Kufen, die während des Sitzens sehr angenehme Schaukelbewegungen ermöglichen. Durch die Holzkonstruktion selbst sind sogar auch seitliche, rotierende Bewegungen möglich. Die kniende Sitzhaltung ist übrigens nur eine von vielen. Denn beim Variable gilt die Devise: „die nächste Position ist immer die beste“.
Der Kniehocker wird in Buchen- und Eschensperrholz mit einem natürlichen sowie schwarzen Oberflächen-Finish angeboten. Der Bezug der Polsterung besteht aus 100% recyceltem Kunststoff und ist in fünf Farben erhältlich. Geeignet ist der Hocker für Menschen mit einer Körpergröße ab ca. 150 cm. Für Jugendliche also optimal. Bei kleineren Menschen und insbesondere Kindern wird empfohlen, passende Distanzstücke anzubringen. Diese reduzieren den Abstand zwischen Schienbeinpolstern und dem Sitz.
Den außergewöhnlichen Hocker gibt´s übrigens auch in einer Version mit Rückenlehne: Varier Variable Plus (Test).
5. Sattelhocker
Ein Sattelhocker ist ein Kinderhocker mit Sattelsitz. Beim Sitzen entsteht ein sehr gesunder, offener Sitzwinkel (Winkel zwischen Oberkörper und Oberschenkel) von bis zu 135°. Hierdurch wird der Druck auf die Oberschenkel, das Gesäß, die Genitalien sowie den Rücken genommen.
Beim Sattelsitzen richtet sich der Oberkörper automatisch auf. Die Wirbelsäule wird im positiven Sinne in ihre natürliche S-Form gezwungen. So wird vor allem der untere Bereich der Lendenwirbel entlastet. Dazu kommen aber noch viele weitere gesundheitliche Vorteile, von denen auch Kinder und Jugendliche profitieren können bzw. sollten.
Auch das Sattelsitzen animiert zu mehr Bewegung beim Sitzen.
Die kleinere Version des Varier Move™ unterscheidet sich durch den kleineren Sitz, die kompaktere Basis und die niedrigere Sitzhöhe (49–68 cm). Ansonsten ist die Funktion und Qualität dieselbe. Mit dem konvex gestalteten Holzteller und den sattelähnlichen Sitz können viele unterschiedliche Sitzpositionen eingenommen werden. So z. B. in der niederen Höhe im Sitzen und in der höheren im Stehsitzen. Währenddessen ist eine hohe Beweglichkeit im Oberkörper gegeben.
Der Varier Move Small ist eher für größere Kinder und Jugendliche, aber auch für kleinere Erwachsene geeignet (ab einer Körpergröße von ca. 130 cm). Du kannst den Fuß entweder in einem natürlichen oder schwarzen Finish erhalten. Der Sitzbezug, der zu 100% aus recyceltem Kunststoff besteht, wird in mehreren unterschiedlichen Farben angeboten.
Der Max aus dem Hause Promafit ist ein Sattelhocker für Kinder und kleinere Menschen. Er kann bis zu 140 kg belastet werden und eignet sich für eine Körpergröße von 125–178 cm. Der Sitz ist mit einem robusten und leicht abwaschbaren Kunstleder (PU-Leder) überzogen und mit einem hochwertigen Feinzellschaumstoff (6 cm) gepolstert. Das Fußkreuz besteht aus stabilem Kunststoff und ist mit 5 Rollen für Hartböden ausgestattet.
Der Promafit Max ist in mehreren Farben und sogar auch zweifarbig (wie hier: Anthrazit/ Rot) erhältlich.
6. Sitz-/ Stehhocker
Entweder sitzen oder stehen. Mit einem Sitz-/ Stehhocker hat das Kind die Wahl und kann regelmäßig unterschiedliche Haltungen einnehmen. Möglich wird dies durch eine erweiterte Höhenverstellung.
Neben Kombi-Lösungen gibt es aber auch Produkte, die sich nur auf eine, nämliche die stehende Körperhaltung konzentrieren. Solche Stehhilfen haben das Ziel, den Bewegungs- und Stützapparat im Stehen zu entlasten. Durch das Anlehnen bzw. Auflehnen – das sogenannte Stehsitzen – kann die Last des Körpergewichts um bis zu 60–70% abgefangen werden.
Dieser auf den ersten Blick etwas außergewöhnliche Hocker kann sowohl im Sitzen als auch Stehen verwendet werden. Möglich wird dies durch die weite Sitzhöhenverstellung über die große Mutter im Gestell – von 51–66 cm. Damit ist er vor allem ab dem Jugendalter geeignet.
Das Comfortsitzpolster führt zu einem ähnlichen Sitzgefühl wie beim Sattelsitzen. Sitz und die hohe Flexibilität des Holzgestells (geöltes Buchenholz) ermöglicht ein sehr aktives, dynamisches Sitzen. Der myErcolino wird in mehreren unterschiedlichen Farben für den Sitzbezug (100% recyceltes Polyester) angeboten.
7. Rollhocker/ Drehhocker
Rollhocker bzw. Drehhocker mit Rollen sind im Vergleich zu den anderen Kinderhockern die primitivsten ihrer Art. Hier kommt eine meist runde, flache oder nach oben gewölbte (konvexe) Sitzfläche, eine höhenverstellbare Gasdruckfeder sowie ein vom Bürostuhl gewohntes Fußkreuz mit 5 Rollen zum Einsatz.
Der einfache Rollhocker ist aus ergonomischer Sicht weniger für einen Kinderschreibtisch geeignet. Er eignet sich aber dennoch für Tätigkeiten wie das Spielen, Puzzeln oder beim Malen.
Der hochwertige Drehhocker ist ein mitwwachsendes Sitzmöbel für Kinder, Jugendliche, aber auch Erwachsene (bis 140 kg belastbar). Deshalb wird er auch gerne in Kitas und Jugendeinrichtungen verwendet. Die Rückenlehne ist um 360° drehbar und kann multifunktional verwendet werden. Nämlich genauso als Rückenlehne wie auch als Armlehne oder Armstütze, wenn du „falsch herum“ darauf sitzt. Praktisch und intuitiv bedienbar ist die stufenlose Höhenverstellung über den umlaufenden Ring und der Sitzfläche.
Den TORRO-SIT gibt es in den zwei Sitzhöhen: 38–50 cm und 45–56 cm. Außerdem sind sowohl lastabhängige Rollen für Hartböden als auch Weichböden erhältlich. Der schwer entflammbare Bezug für Sitz und Rückenlehne besteht aus einem Kunstleder in Schwarz und einem einfarbigen Stoff (mehrere Farben im Angebot).
Kinderhocker – Anforderungen und Einstellungen
Eigenschaften
- Höhenverstellbar – mitwachsender Hocker:
Der Schreibtischhocker muss zur Körpergröße und zum Körpergewicht des Kindes passen. Deshalb ist eine Höhenverstellung oberstes Gebot. Auch, um den Hocker möglichst lange nutzen zu können. Denn Kinder wachsen bekanntlich sehr schnell (Wachstumsschub). - Hohe Sicherheit:
Vor allem bei Sitzmöbeln für Kinder und Jugendliche spielt die Sicherheit eine ganz wichtige Rolle. So sollte der Sitzhocker rutsch- und kippsicher sein. Die kleinen Finger dürfen nicht Gefahr laufen, irgendwo eingeklemmt zu werden – auf die Spaltmaße achten. Insbesondere dort, wo eine hohe Beweglichkeit durch den Hocker selbst gewährleistet ist. - Intuitiv nutzbar:
Wenn es einfach und praktisch in der Nutzung ist und das Sitzen Spaß macht, wird der Hocker auch verwendet. Hier passt das Sprichwort: weniger ist mehr. Je weniger Einstellmöglichkeiten, desto besser. Eine einfache Höhenverstellung sollte in den meisten Fällen reichen.
Optimal ist auch, wenn der Kinderhocker klein, leicht und gut transportierbar ist. So kann er nicht nur am Schreibtisch, sondern auch überall sonst zuhause verwendet werden. - Bewegtes Sitzen:
Der Sitzhocker soll eine natürliche und gesunde Sitzhaltung ermöglichen. Aber: Stillsitzen ist trotzdem Gift für unseren Körper. Achte deshalb darauf, dass auch während des Sitzens eine hohe Beweglichkeit gegeben ist.
Das dynamische Sitzen kann bei Kindern und Jugendlichen, die einen sehr hohen Bewegungsdrang besitzen (z. B. aufgrund einer Erkrankung wie ADHS), auch positive Effekte mit sich bringen. Der junge Körper wird nicht mehr dazu gezwungen, ruhig zu bleiben. Im Gegenteil, er wird ständig dazu animiert, sich zu bewegen. Dazu zählen auch kleinste Bewegungen, sogenannte Mikrobewegungen. Ein solches Sitzkonzept kann trotz der Beweglichkeit beruhigend wirken. - Kinderhocker mit Rückenlehne oder ohne?
Der Sitzhocker soll altersgerecht, aber auch aufgabengerecht gestaltet sein. Deshalb kann diese Frage folgendermaßen beantwortet werden:
Für Kinder ab 4, 5, oder 6 Jahren eignen sich Hocker ohne Rückenlehne. Ein solcher ist optimal für kürzere, aber aktive Sitzphasen gebaut.
Für ältere Kinder ab ca. 10 Jahren und Jugendliche kann ein Hocker bzw. ergonomischer Bürostuhl mit Rückenlehne und Armlehnen sinnvoll sein. Ein solcher entlastet den Oberkörper (Rücken, insbesondere Lendenwirbelbereich, Schulter- und Nackenbereich) bei längeren Sitzphasen, wie sie bspw. bei Hausaufgaben, Schularbeiten oder beim Lernen üblich sind. - Altersgerechtes Design:
Der Kinderhocker soll nicht nur funktional, sondern auch Design-technisch überzeugen. Nicht die Eltern, sondern die Kinder bzw. die Jugendlichen selbst. Deshalb bieten die Hersteller z. T. Produkte mit sehr ausgefallenen Formen und bunten Farben an. Dies ist nicht immer, aber meistens ein Garant dafür, dass sie auch bei den jungen Menschen gut ankommen. - Siegel:
Dass das Produkt frei von Schadstoffen sein soll und ausführlich für den deutschsprachigen Markt geprüft und getestet wurde, ist selbstverständlich. Ganz sicher sein kannst du dabei, wenn du auf die gängigen Ergonomie Siegel achtest – so z. B. GS-Zeichen (Geprüfte Sicherheit), DGUV Test, TÜV Ergonomie geprüft, AGR-Gütesiegel (Aktion gesunder Rücken e. V.), Blauer Engel, Stiftung Warentest.
Kinderhocker richtig einstellen
Ein Kinderhocker soll intuitiv und einfach bedienbar sein. Deshalb sind auch die meisten nur mit einer Einstellmöglichkeit ausgestattet: die Sitzhöhe. Dennoch solltest du dein Kind vor der ersten Nutzung einweisen, wie es richtig sitzt. So können Fehlhaltungen aufgrund falscher Einstellungen vermieden werden.
- Richtige Sitzhöhe:
Die richtige Sitzhöhe ist abhängig von der Art des Sitzes. Bei einem flachen bzw. leicht gewölbtem (konvex) Sitz kannst du dich an der üblichen Sitzeinstellung wie bei einem ergonomischen Bürostuhl orientieren. Achte darauf, dass beide Füße des Kindes vollflächig auf dem Boden aufliegen. Nun könnt ihr die Sitzhöhe so anpassen, dass sich zwischen Ober- und Unterschenkel ein Winkel von ca. 90° oder etwas mehr einstellt.
Wenn ihr einen Kinderhocker mit Sattelsitz besitzt, fällt die Sitzhöhe höher aus. Sie ist richtig gewählt, wenn sich in der Kniekehle ein Winkel von ca. 135° einstellt. Mehr Infos: Bürostuhl richtig einstellen. - Schreibtischhöhe:
Nun könnt ihr die zur Sitzhöhe passende Tischhöhe einstellen. Referenz ist der Winkel zwischen Ober- und Unterarm. Achte darauf, dass die Arme locker auf der Tischplatte aufliegen. Jetzt sollte die Höhe so gewählt werden, dass ca. 90° oder etwas mehr entstehen. Auch hierzu findest du noch mehr Infos: Schreibtisch richtig einstellen.
Vorteile von Schreibtischhockern für Kinder
- Fördert den natürlichen Bewegungsdrang von Kindern
Kinder und Jugendliche besitzen einen inneren Bewegungsdrang. Und dieser ist völlig normal und sollte keinesfalls durch Verbote („Nicht Schaukeln!“) gebremst werden. Die Bewegung ist gesund, schult das Körperbewusstsein, Koordinationsvermögen und den Gleichgewichtssinn. Ein passender Kinderhocker unterstützt all das und regt spielend dazu an, sich auch während des Sitzens zu bewegen. Einige Produkte besitzen sogar einen Ball bzw. eine Murmel im Fuß, der durch Schaukelbewegungen gerollt wird. Das macht Spaß. - Förderlich bei krankheitsbedingtem, erhöhtem Bewegungsdrang
Wenn das Kind sehr zappelig ist (Zappelphilipp), wenn es sogar unter ADHS leidet, kann ein Hocker sinnvoll sein, der den erhöhten Drang zur Bewegung nicht unterdrückt. Verbote und Stillsitzen können hier kontraproduktiv sein. Kann sich das Kind auch im Sitzen frei, aber sicher bewegen, so können die negativen Effekte der Erkrankung abgemildert werden. Hier ist es aber wichtig, unbedingt einen fachärztlichen Rat einzuholen. - Beugt Rückenproblemen frühzeitig vor
Das schlimmste, was man tun kann, ist viel und lange zu sitzen. Noch schlimmer ist es, wenn diese Sitzhaltung statisch, starr und einseitig ausfällt. Mit einem ergonomischen Schreibtischhocker für Kinder und Jugendliche können solch schädliche Haltungen von Grund auf vermieden werden. Aktives, dynamisches Sitzen bringt viele gesundheitliche Vorteile mit sich und beugt Rückenproblemen schon in frühen Jahren vor. - Einfach in der Bedienung
Kinderhocker sind intuitiv bedienbar. Sie besitzen wenige Einstellmöglichkeiten, sind einfach, meist kompakt und handlich gebaut und sie machen Spaß bei der Nutzung. Und gerade deshalb werden sie auch genutzt. - Schönes, altersgerechtes Design
Nur, weil es gesund ist… darf es auch gut aussehen! Schreibtischhocker für Kinder und Jugendliche werden in bunten Farben und vielfältigen Formen angeboten. Es gibt aber auch schlichte Designs. So ist garantiert für jedes Kinderzimmer und jedes Jugendzimmer etwas vorhanden.
Alternativen und Zubehör
Alternativen zum Schreibtischhocker für Kinder und Jugendliche
- Sitzball bzw. Ballstuhl
Der Sitzball wird auch als Pezziball oder Gymnastikball bezeichnet. Beim Sitzen ist der Körper ständig dazu geneigt, sich zu stabilisieren und eine Balance zu finden. Da die Bewegungen jedoch sehr anstrengend sein können, kann dies über längere Zeit sehr ermüdend werden (Trainingseffekt). Genau deshalb sollte der Sitzball oder auch ein entsprechender Ballstuhl (z. B. der Topstar Sitness 5*) nicht als vollwertige Sitzalternative zum Hocker oder Schreibtischstuhl gesehen werden. Eher als sinnvolle Ergänzung. - Balancekissen/ Ballsitzkissen
Ein ähnliches Prinzip wie der Sitzball verfolgt das Balancekissen*. Es wird einfach auf einen vorhandenen Stuhl oder Hocker gelegt. Durch die eingeschlossene Luft im Kissen entsteht ebenfalls ein instabiler Sitzuntergrund. Dadurch wird der Oberkörper aktiv zu Bewegungen angeregt. - Sitzsack, Zipfelhocker
Beim Sitzsack passt sich der Sack durch seine spezielle Füllung dem Körper beim Sitzen an. Die Haltung, die dabei eingenommen wird, ist jedoch nicht immer förderlich. Deshalb sind solche Sitzgelegenheiten eher zur Entspannung oder z. B. auch zum Lesen geeignet. Einige festere Sitzsäcke (z. B. Pouf Hocker, Sitzpouf), auch Zipfelhocker* ermöglichen ein Aufsitzen, wie es auch bei anderen Hockern möglich ist. In dieser Sitzhaltung können auch Schreibtischarbeiten oder kreative, spielerische Tätigkeiten am Tisch erledigt werden. - Wendehocker
Der bekannteste Wendehocker* ist der Berliner Hocker. Dieser gilt als Improvisationstalent und kann in Eigenregie aus Holz gebaut werden (DIY, einfach selber machen). Der Hocker kann gewendet werden und dient so als Sitzhocker, Stuhl, Tisch, Ablage, Kindersessel, Regal, Beistelltisch oder mehr.
Zubehör für Kinderhocker
- Sitzkissen
Manche Sitzhocker haben die Devise, „angenehm, aber nicht zu angenehm“. Der Hocker soll nicht zum Dauersitzen genutzt werden und besitzt deshalb eine etwas härtere Sitzfläche. Falls dies Probleme bereiten sollte, so werden oft auch passende Sitzkissen angeboten. Außerdem hat man damit noch die Möglichkeit, das Sitzmöbel individuell aufzuhübschen. Mein persönlicher Favorit: Interstuhl UPis1 Premium Sitzkissen*. - Rollen für Hartboden/ Weichboden
Besitzt der Kinderhocker Rollen, so solltest du darauf achten, dass es welche für harte und welche für weiche Böden gibt. Manchmal lohnt es sich sogar, die vorhandenen Rollen durch hochwertigere Rollen auszutauschen. Hier empfehle ich geräuschlose und im unbelasteten Zustand gebremste Rollen – z. B. die ROLO No-Noise-Rollen*. - Bodenschutzmatte
Wenn ein empfindlicher Hartboden wie z. B. Parkett oder ein hochwertiger Teppich vorhanden ist, sollte eine Bodenschutzmatte genutzt werden. Achtung: In diesem Fall benötigst du ggf. wieder die passenden Rollen für harte Böden.
