Demografischer Wandel – Herausforderungen für Unternehmen

Demografischer Wandel ist in aller Munde, doch nicht jeder weiß, was er bedeutet. Unternehmen jedoch sollten endlich wach gerüttelt werden und sich den Folgen bewusst werden. Leider gibt es noch zu viele, die sich den Herausforderungen nicht stellen und deshalb auch keine Maßnahmen entwickeln und einführen.

Nachfolgend sind sieben Fakten, die auch gleichzeitig Herausforderungen für Unternehmen darstellen, aufgelistet. Diese stammen aus der Infografik von Towers Watson – führende Unternehmensberatung weltweit, die mit einer Umfrage den Status Quo in Deutschland und Österreich deutlich gemacht haben. Dafür wurden Personal- und Demografieverantwortliche aus 116 Unternehmen aller Branchen mit insgesamt 700.000 Mitarbeitern in Deutschland bzw. 4 Mio. Mitarbeitern weltweit.

Demografischer Wandel - Herausforderungen für Unternehmen
Demografischer Wandel – Herausforderungen für Unternehmen

Was ist der demografische Wandel?

Der demografische Wandel beschreibt, wie sich unsere Bevölkerung in den nächsten Jahren entwickeln wird. Dabei wird Bezug auf

  • die Altersstruktur,
  • Verhältnis von Männern und Frauen,
  • der Anteil von Inländern, Ausländern und Eingebürgerten,
  • die Geburten- und Sterbefallentwicklung und
  • die Zuzüge und Fortzüge

genommen. In Deutschland ist der demografische Wandel besonders zu spüren, was die Unternehmen vor große Herausforderungen stellt.

Sieben Fakten und Herausforderungen für Unternehmen

Neue Herausforderungen fordern neue Wege.

Gottfried Niebaum

1. Der demografische Wandel hat große Bedeutung für die Wirtschaft

Laut der Umfrage, geben 70 % der Befragten an, dass der demografische Wandel einen entscheidenden Einfluss auf ihren Unternehmenserfolg habe.

Die Entwicklung der deutschen Bevölkerung hat vor allem deshalb Einfluss auf den Erfolg der Unternehmen, da diese immer weniger und älter wird (siehe Infografik unten).

2. Unternehmen spüren das schon heute

Die Befragten sprechen zwei Risikokomplexe an, in denen sie die Demografie schon heute wahrnehmen.

  • Fach- und Führungskräftemangel 53 %
  • Altersstruktur 67 %

3. Fakt ist: Wir werden weniger und wir werden älter

In der wissenschaftlichen Studie Population Division der UN Departement of Economic and Social Affairs (UN DESA) wird vorausgesagt, dass sich die Bevölkerung der EU bis zum Jahre 2050 um 13 % verringern wird (gegenüber 2000).

Das heißt auch, dass immer weniger Kinder nachkommen werden. Die Alterspyramide kehrt sich um.

Ein weiterer Fakt, den ich hier anmerken möchte ist: Wir werden bunter. Deutschland ist mittlerweile zu einem Multikulti-Land geworden. Dies ist Chance und Herausforderung zugleich. Herausforderung deshalb, weil unterschiedliche Kulturen aufeinander treffen, jedoch zusammen harmonieren sollten. Toleranz und Respekt sind dabei Eigenschaften, die Unternehmen recht wenig beeinflussen können. Deshalb gilt es, an die soziale Kompetenzen der Mitarbeiter zu appellieren.

4. Die Unternehmen sind gefordert – doch die wenigsten sind aktiv

Trotz der alarmierenden Zahlen entwickeln bisher erst ein Drittel der Unternehmen konkrete Maßnahmen, um die Folgen des demografischen Wandels zu entschärfen oder sind bereits dabei, diese umzusetzen.

25% sind in der Informationssammlung und 42 % identifizieren mit Analysen und Prognosen die Risiken eines demografischen Wandels.

5. Der Arbeitskräftemangel ist Realität

Vor allem den Arbeitskräftemangel für Fach- und Führungskräfte spüren 55 % der befragten Unternehmen schon jetzt oder erwarten ihn innerhalb der nächsten fünf Jahre. Nur 12 sind mit diesem Problem die nächsten 10 gar nicht betroffen.

6. Die Lösung: Neue Talente gewinnen und bestehendes Potenzial nachhaltig entwickeln

Um den Folgen gegen zu wirken, setzen die Unternehmen auf strategische Personalplanung:

  • 89 % setzen auf Employer Branding
    Dadurch wollen sie auf dem Arbeitsmarkt attraktiver werden.
  • 89 % setzen auf Talent-Management
    Hiermit werden Karrieren gefördert und langfristig Nachfolgeregelungen geplant.
  • 86 % setzen auf gezielte Personalentwicklung
    Durch erweiterte Kompetenzen der Mitarbeiter können die Folgen kompensiert werden.

7. Alternde Belegschaften verlangen neue Karriere- und Arbeitsmodelle

Da die Belegschaft immer älter wird, werden umfangreiche Anpassungen nötig. Arbeitsplätze müssen alters- und alternsgerecht gestaltet werden. Es werden ganz neue Karriere- und Arbeitszeitmodelle für altere Mitarbeiter entstehen, die zunehmend flexibel gestaltet sein sollen.

Maßnahmen für einen gleitenden Übergang in den Ruhestand werden schon bei vielen Unternehmen angeboten, jedoch nutzen sie noch zu wenige in der Bandbreite möglicher Maßnahmen:

  • Betriebliche Altersversorgung
  • Flexible Arbeitszeitmodelle
  • Altersteilzeit
  • Abfindungsprogramme
  • Altersgerechte, ergonomische Arbeitsplätze
  • Zeitwertkonten
  • Vorruhenstandmodelle

Fazit

Unternehmen, die die Herausforderungen des demografischen Wandels meistern oder die Folgen entschärfen wollen, sollten nachhaltige und ganzheitliche Maßnahmen gestalten und umsetzen:

  • Mitarbeiterbestand und zukünftigen -bedarf verstehen
  • Attraktiver Arbeitgeber bleiben (oder werden)
  • Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter erhalten
  • Flexiblen Übergang in die Ruhephase gestalten

Wie sieht es in Deinem Unternehmen aus? Wird sich die Belegschaft in den nächsten 5-10 Jahren erheblich verändern? Vielleicht wurden schon Maßnahmen umgesetzt oder sind in Planung, die hier nicht vorgestellt wurden.

Fakt ist, dass der demografische Wandel uns alle betrifft und unsere Arbeit in Zukunft wesentlich beeinflussen und verändern wird.

Demografischer Wandel - Infografik
Demografischer Wandel – Infografik (Quelle: towerswatson.com – hier geht´s zum PDF-Dokument)
Stefan Reinsprecht – Portrait des Autors

Über den Autor

Stefan ist Gründer des Blogs, Ergonomie-Experte mit 10+ Jahren Erfahrung und verbringt seine freie Zeit am liebsten in der Natur – stets in Begleitung seiner Labrador-Hündin.

Als Ingenieur hat er mehrere Jahre im Großraumbüro gearbeitet. Dort musste er schon mit jungen Jahren feststellen, wie belastend ein schlecht optimierter Schreibtischarbeitsplatz sein kann. Grund für ihn, sich zum Gesundheitsmanager weiterzubilden und auf das Thema Ergonomie zu spezialisieren.

Hier teilt er sein Wissen in zahlreichen Fachartikeln, Ratgebern und Testberichten. Sein Ziel: Dir zu helfen, deinen Arbeitsplatz selbstständig an die eigenen Bedürfnisse anzupassen – ob im Büro oder Homeoffice.

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